Für die Meere auf die Messe

Gruppenporträt

Greenpeace Düsseldorf wirbt auf der „boot“ für den Schutz der Ozeane

Wenn Yachten aus aller Welt in der Stadt zu Gast sind, steht für Greenpeace Düsseldorf das Highlight des Jahres an. Die Vorbereitungen auf die weltgrößte Bootsmesse „boot“ beginnen bereits zwei bis drei Monate vorher. Die Gruppe beschäftigt sich intensiv mit dem ausgewählten Schwerpunktthema, plant Mitmachaktionen und baut einen Messestand.

An neun Messetagen werben die Ehrenamtlichen für Meeresschutzgebiete und den Erhalt der Arktis oder warnen vor Überfischung. „Wir brauchen etwa 40 Mitstreiter, das schaffen wir nicht alleine“, sagt Cornelia Burkhart, 64, „deshalb freuen wir unsüber Verstärkung aus den benachbarten Gruppen Köln, Niederrhein, Aachen und Dortmund.“ In diesem Jahr setzt sich Greenpeace für plastikfreie Meere ein. Die Gruppenmitglieder zeigen den Besuchern Glasröhrchen mit Plastikpartikeln aus deutschen Flüssen. Viele schauen sich die winzigen Teilchen am Nachbarstand der Deutschen Meeresstiftung auch unter dem Mikroskop an – möglich macht das die erstmalige Kooperation der Gruppe mit Wissenschaftlern. „Das hat Eindruck gemacht. Viele waren geschockt und haben Protestkarten unterschrieben“, sagt Nadine Gerner. „An dem Thema werden wir dranbleiben, so lange, bis Mikroplastik in Kosmetik verboten ist“, verspricht die 31-jährige Biologin, die vor drei Jahren in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zur Gruppe gestoßen ist. Neueinsteiger seien jederzeit willkommen, sagt sie. Denn neben den Meeren setzen sich die Mitglieder auch gegen Kohle ein – der Braunkohletagebau Garzweiler liegt um die Ecke. Sie drängen die Stadt, endlich alle RWE-Aktien zu verkaufen. Außerdem machen sie sich für neue Mobilitätskonzepte stark. „Die Luft in der Rheinmetropole ist extrem schlecht“, erklärt Benoit Reuschel, 31, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Derzeit drohen in Düsseldorf Fahrverbote für Diesel. Die Gruppe hofft, dass diese vom Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs begleitet werden. Darüber könnte sich dann auch das Messepublikum aus aller Welt freuen – vielleicht ja schon im kommenden Januar.