luft zum Leben

Verschmutzung

Millionen Menschen sterben, weil sie schadstoffbelastete Luft einatmen müssen. Greenpeace setzt sich in vielen Ländern für saubere Luft ein
Bild oben: Stadt im Dunst: Buenos Aires heißt übersetzt gute Luft – schon 2018 prangerten Greenpeace-Aktive auf der die Republik symbolisierenden Statue die schlechte Luftqualität in der argentinischen Hauptstadt an

Corona hat es für alle sichtbar gemacht: Als keine Flugzeuge mehr flogen und der Autoverkehr vielerorts eingeschränkt war, sahen viele Menschen – vor allem in asiatischen Ländern – wieder blauen Himmel. Erstmals seit langem verschwand der ätzende Schleier, und die Menschen konnten wieder tief durchatmen. Doch nach der Pandemie versanken viele Länder wieder im Dunst. Am stärksten betroffen sind Bangladesch, Pakistan, Indonesien und Indien.

Weltweit müssen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) 99 Prozent aller Menschen schadstoffbelastete Luft einatmen. Zu den drei wichtigsten Luftschadstoffen zählen Feinstaub, Stickoxide und Ozon. Die schlechte Luft kann zu Asthma, Diabetes, Herz-, Lungen- und Kreislauferkrankungen, Nierenschädigungen und Krebs führen. Laut UN-Umweltprogramm (UNEP) sterben jedes Jahr rund 8,1 Millionen Menschen aufgrund von Luftverschmutzung – die dadurch verursachten globalen Gesundheitskosten liegen bei annähernd 7,3 Billionen Euro.

Verantwortlich für die Luftverschmutzung sind die Verbrennung fossiler Energieträger, der Verkehr, Kriege sowie Waldbrände, die im Zuge der Klimakrise immer häufiger auftreten.

Greenpeace protestiert seit Jahren in vielen Ländern gegen die Tatenlosigkeit von Politik und Industrie, um diese globale Gesundheitskatastrophe zu beenden. In Afrika und Südostasien startete Greenpeace Petitionen, die konsequente Maßnahmen forderten, um die Ursachen für grenzüberschreitenden Dunst zu bekämpfen – konkret vor allem den Ausstieg aus fossilen Energien sowie dem aus den Verbrennungsantrieben. „Erneuerbare Energien und innovative Mobilitätskonzepte weisen nicht nur den Weg aus der Klimakrise, sondern könnten de facto Millionen Leben retten“, sagt Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace.

In Europa hat sich die Luftqualität in jüngster Zeit zwar verbessert, die Schadstoffe in der Luft sind aber noch immer ein großes Gesundheitsrisiko. Laut der Europäischen Umweltagentur EUA gab es in Europa circa 300.000 Todesfälle im Jahr 2021 durch Luftverschmutzung. Aufgrund dieser hohen Zahlen beschloss die EU Anfang des Jahres 2024, die Grenzwerte für entscheidende Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide ungefähr zu halbieren. Da die neuen Richtlinien auch einen Anspruch für Betroffene auf Schadensersatz für gesundheitliche Folgen beinhalten, könnten schon bald eine Klagewelle und auch wieder Fahrverbote drohen. „Gute Luft ist ein Menschenrecht“, sagt Manfred Santen, „in Europa und überall auf der Welt.“ Mehr dazu unter: hier (in engl.)

atemnot

Viele Metropolen versinken im Smog. Ursachen der Luftverschmutzung sind vor allem Kohlekraftwerke, Verkehr, aber auch Waldbrände. Gesundheitliche Folgen sind Asthma, Lungen- und Herzerkrankungen sowie Krebs