
Liebe Förderinnen und Förderer,
dieses Heft versammelt Geschichten des Widerstands – Geschichten von Menschen und Bewegungen, die sich nicht einschüchtern lassen. Doch es zeigt auch, welchen Preis der Einsatz für Umwelt und Gerechtigkeit oft hat.
Greenpeace USA wurde im März in einem beispiellosen SLAPP-Verfahren (Strategic Lawsuit Against Public Participation) zu einer Zahlung von 660 Millionen US-Dollar verurteilt. Der Ölkonzern Energy Transfer, Betreiber einer umstrittenen Ölpipeline, nutzte das Gericht nicht, um Unrecht zu ahnden – sondern um Kritiker:innen mundtot zu machen. Solche Klagen sind ein Angriff auf das Engagement von Umweltbewegungen weltweit. Sie sollen abschrecken. Doch wir lassen uns von Ölkonzernen nicht einschüchtern und wehren uns an der Seite von Greenpeace USA auf allen denkbaren Ebenen gegen dieses Unrecht.
Widerstand ist auch auf den Marshallinseln nötig. Von Mitte der 40er Jahre bis Ende der 50er testeten die USA hier Atombomben – mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur. 1985 half Greenpeace den Einwohner:innen mit einer großen Rettungsaktion. 40 Jahre später kehren wir zur Unterstützung der Marshalles:innen zurück. Noch heute leiden die Menschen unter den Folgen der Atomtests. Klar ist: Weder Atomenergie noch Atomwaffen sind Teil einer guten Zukunft.
Eine traurige Nachricht in eigener Sache: Mitte der 80er begann eine bemerkenswerte Frau bei Greenpeace zu arbeiten, die die Organisation ab Ende der 90er über lange Jahre als Geschäftsführerin geprägt hat: Wir gedenken Brigitte Behrens, die im März unerwartet verstorben ist. Sie hat sich unermüdlich für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt. Ihr Mut, ihre Beharrlichkeit und ihre Vision sind ein Vermächtnis, das wir entschlossen und unbeirrbar weitertragen werden.
Ihr

Martin Kaiser