Editorial

Deutschland taugt nicht als Vorbild

Liebe Förderinnen und Förderer,

liebe Leserinnen und Leser,

hinter uns liegt ein bewegtes Jahr 2017 – ein Jahr, gezeichnet von heftigen Erschütterungen ebenso wie von verheißungsvollen Lichtblicken. Ein erstes Bestürzen war für viele der Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump. Dass ein bekennender Leugner des Klimawandels dieses Amt gewinnen konnte, bewegt gerade in einer Zeit, in der die Zeichen des Klimawandels unübersehbar werden: Dürren in Afrika, Überschwemmungen in Bangladesch und Wetterextreme vor der eigenen Haustür stehen für einen Klimawandel, der längst fortschreitet.

Es war ein wichtiges Zeichen, dass die Bundesregierung die Klimaerhitzung ausdrücklich zu einem der dringlichsten Themen des G20-Gipfels gemacht hat, der im Juli 2017 in Hamburg stattfand. Doch Deutschland taugt nicht als Vorbild bei dieser zentralen Herausforderung unserer Zeit. Der deutsche CO2-Ausstoß steigt, der überfällige Kohleausstieg wird zerredet. Viele fragen sich: Steht Deutschland noch hinter den Klimazielen von Paris?

Kommende Generationen werden uns an unseren Taten in diesen entscheidenden Jahren messen, nicht an unseren Worten. Umso mehr verdient es daher unsere Beachtung, dass sich heute eine kreative und friedliche Zivilgesellschaft weltweit vernetzt und den Schutz des Klimas und der Umwelt selbst in die Hand nimmt. Zusammen können wir Zukunft gestalten: auf Plastik verzichten, ganz bewusst weniger Fleisch essen, uns beim Billigfliegerangebot fragen, wer letztlich den vollen Preis für diesen Flug zahlen wird – und möglichst selten abheben.

So tragen wir alle zu einem besseren Klima bei. Ihr Interesse an unseren Themen und Ihre Unterstützung ermöglichen es uns, an dieser gemeinschaftlichen Verpflichtung mitzuwirken. Bei Ihnen möchte ich mich daher ganz herzlich dafür bedanken, dass wir gemeinsam als Greenpeace schlagkräftig und erfolgreich sind und bleiben!

Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Jahr 2018

Ihre Sweelin Heuss