DIgitaler start in remscheid

Gruppenporträt

Jüngste Greenpeace-Gruppe feiert ihr einjähriges Bestehen und die ersten erfolgreichen Aktionen

Die Umwelt kann nicht länger warten, sagten sich Peter Koch und Jörg Krone aus Remscheid und beschlossen, eine neue Greenpeace-Gruppe ins Leben zu rufen – mitten in der Coronapandemie. Die Idee kam gut an: Rund 20 Menschen – Schülerinnen, Berufstätige und Rentner – machen inzwischen mit. Eine von ihnen ist Janina Buddenborg, die als Kind das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ besichtigt hat. „Dieses Erlebnis ist mir im Kopf geblieben“, sagt die junge Frau und Mutter: „Ich könnte mir nicht verzeihen, nichts gegen die Klimakrise getan zu haben.“

So geht es auch Martin Kuske, der die Pressearbeit macht. „Bei der Gründung bin ich gerade Opa geworden, die Gelegenheit habe ich genutzt, damit auch meine Enkelin noch einen gesunden Wald erleben kann.“

Wälder sind eines der Hauptthemen der neuen Gruppe, die sich bisher fast nur digital getroffen hat. Mit Ausnahme von einigen Aktionen: Weil auch die Wupper im Sommer über die Ufer getreten ist, haben die Remscheider Aktiven zum Müllsammeln aufgerufen. „Die Aufräumaktion hat uns viel Sympathie eingebracht, die Leute waren begeistert“, erzählt der Gruppenkoordinator Jörg Krone, der sich zuvor schon im nahen Wuppertal bei Greenpeace engagiert hatte.

Um Bäume geht es auch im Gleisdreieck. Dort soll in einem geschützten Flora-Fauna-Habitat ein Waldstück einem Gewerbegebiet weichen. Dagegen protestiert das Remscheider Greenpeace-Team entschieden: „Flächenversiegelung im Naturschutz-gebiet, noch dazu im Einflussbereich eines Quellgebietes, da muss man einfach laut werden!“, sagt Krone.

Matthias Pahl stimmt ihm zu: „Auch wenn wir in Remscheid keine Schlauchboote einsetzen können, sind wir zu provokantem und humorvollem Protest bereit.“ Die pessimistische Aussage seiner Freundin – „Ist ja eh nichts mehr zu retten“ – hatte ihm den entscheidenden Kick gegeben, das Gegenteil zu beweisen.

Im Oktober hat sich die Gruppe erstmals real getroffen und auf das einjährige Bestehen angestoßen. Bisherige Aktionen – wie etwa den Protest gegen die Zerstörung von Dörfern und Kirchen für Braunkohle oder die Veranstaltung mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten vor der Bundestagswahl – ließen die Aktiven Revue passieren und schmiedeten Zukunftspläne. „Unser Motto heißt Learning by Doing“, resümiert Krone, „bisher sind wir damit gut gefahren.“