Greenpeace-Schiff

Beluga ahoi!

Greenpeace macht sein Küsten- und Flussschiff zukunftsfit und will damit die Verkehrswende auch auf dem Wasser vorantreiben

Ein Segler wie das Greenpeace-Schiff „Beluga II“ kommt selbstverständlich ohne CO₂-Emissionen aus. Sollte man denken, stimmt aber nicht ganz. Um auf Flüssen zu fahren oder in Häfen zu manövrieren, braucht auch ein Segelschiff einen Motor. Bisher wird dieser bei der Beluga mit Diesel betrieben. Doch damit soll nun Schluss sein: Greenpeace will seinen gesamten Fuhrpark in den kommenden Jahren klima-neutral ausrichten. Die Beluga ist vorne mit dabei.

Seit Jahren laufen die Vorbereitungen für den Umbau. Greenpeace hat sich dabei bewusst für den Um- und gegen einen energieaufwendigen Neubau entschieden. Derzeit wird in der Diedrich-Werft in Emden ein Elektromotor samt Batterien installiert. Da die rein elektrische Reichweite nur von Hamburg bis Stade reichen würde, lässt Greenpeace zusätzlich Methanolbrennstoffzellen einbauen. Diese Zellen setzen grünes Methanol aus landwirtschaftlichen Abfällen in Energie um, fürs Erste wird das Methanol per LKW von Rotterdam geliefert. „Das ist natürlich noch nicht die optimale Lösung“, sagt Projektleiter Hagen Rogg, „aber die beste für den Moment.“ Ihm ist wichtig, auch auf dem Wasser eine Verkehrswende in Gang zu bringen und den Aufbau der damit notwendigen Infrastruktur anzustoßen: Greenpeace will zeigen, dass der Umbau auch kleinerer Schiffe – wie etwa Binnenschiffe – machbar ist.

Die Crew packt mit an, um durch Eigenleistungen Kosten zu reduzieren
Die Crew packt mit an, um durch Eigenleistungen Kosten zu reduzieren
Der Maschinenraum wurde komplett entkernt – auf engstem Raum hält neue, zukunftstaugliche Technologie Einzug.
Der Maschinenraum wurde komplett entkernt – auf engstem Raum hält neue, zukunftstaugliche Technologie Einzug.

Diese klimaneutrale Lösungsoption voranzutreiben und umzusetzen – und damit einen mutigen Impuls für die Mobilitätswende zu geben –, erfordert einen besonderen finanziellen Einsatz: 1,5 Millionen Euro werden in den Umbau investiert, ein Drittel der Kosten steuert die Deutsche Postcode Lotterie bei, möglich gemacht durch ihre Teilnehmenden. „Ohne solch starke Partnerschaften könnten wir das nicht anpacken“, sagt Hagen und bedankt sich im Namen der Organisation für die großzügige Förderung. Dass auch andere an das Projekt glauben, ist für ihn sehr wichtig, denn: „Bei dieser Umrüstung betreten wir Neuland und stoßen deshalb auf viele Hindernisse und Hürden, die es auszuräumen gilt.“ Unklar sind bislang etwa Sicherheitskriterien, Zertifizierungen, Betankungsgenehmigungen und vieles mehr. Er ist aber zuversichtlich, dass der Segler spätestens im Frühsommer wieder für Greenpeace-Kampagnen im Einsatz sein wird.

Am Haken: Das Segelschiff Beluga II wird in die Diedrich-Werft im ostfriesischen Emden geschleppt
Am Haken: Das Segelschiff Beluga II wird in die Diedrich-Werft im ostfriesischen Emden geschleppt

Wenn auch Sie dieses Projekt mit einer Großspende unterstützen möchten, melden Sie sich bei Stefanie Kadelbach unter stefanie.kadelbach@greenpeace.de oder unter 040 / 306 18 – 5200.