Ausgabe

Editorial

Roland Hipp, Geschäftsführer von Greenpeace e. V.
Roland Hipp, Geschäftsführer von Greenpeace e. V.

Liebe Förderinnen und Förderer,

„Jetzt erst recht!“ Mit diesem Gefühl kehrte mein Kollege Martin Kaiser im November 2016 von der Klimakonferenz in Marrakesch zurück. Denn dort hatte er Jennifer Morgan getroffen, sie ist die Geschäftsführerin von Greenpeace International – und Amerikanerin. Kurz vor der Konferenz wurde Donald Trump, der bekennende Gegner des Pariser Klimaabkommens, zum künftigen Präsidenten der USA gewählt. Jennifer umarmte Martin zur Begrüßung und sagte dann: „Now more than ever“ – „Jetzt erst recht!“ Jennifers Einstellung hat uns sehr beeindruckt. Denn ja, Trumps Wahl, mit dem dazugehörigen schamlosen Wahlkampf, ist eine Art Horrormeldung – für Menschenrechte, für den Zusammenhalt der Weltgemeinschaft. Und natürlich für den Kampf gegen den Klimawandel. Horrormeldungen können auch aufrütteln. Denn wir stehen am Scheideweg, müssen radikal unser Leben ändern, wenn wir weitere Katastrophenszenarien stoppen wollen: den Aufstieg der Rechtspopulisten in Europa, Familien, die Hunger leiden in Afrika, Kriegsopfer in Syrien, von Schlammfluten weggerissene Häuser in Bayern. Wenn wir Frieden schaffen wollen, und ich meine in der Tat eine Welt ohne Krieg, müssen wir sozial, ökonomisch und ökologisch neue Wege gehen. Erstens muss das Wohl der Menschen und der Umwelt oberstes Ziel des Wirtschaftens werden. Zweitens: 100 Prozent Erneuerbare Energien, null CO2. Drittens persönliches Engagement: weniger Energie verbrauchen, weniger Klamotten kaufen, viel weniger Fleisch essen, weniger haben wollen, mehr teilen. Ich selbst lebe das und habe nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse. Im Gegenteil: Es macht mich glücklich und zufrieden.

Unser Motto für 2017: „Jetzt erst recht!“ Danke, dass Sie Greenpeace unterstützen und diesen Weg mit uns gehen.