Meilenstein

demo mit Kaiserpinguin

1989: Greenpeace kämpft für den Weltpark Antarktis

Neujahr 1989: Geduldig wartet der britische Fotograf Steve Morgan auf den Moment, in dem der Kaiser­pinguin so vor dem Protestschild steht, als hätte er es sich unter seinen linken Flügel geklemmt. Die Botschaft „Hände weg von der Antarktis“ richtet sich an Frankreich, das durch Sprengungen für eine Flugpiste in Dumont D’Urville die Brutgebiete der Pinguine zerstört. Greenpeacer eilen ihnen zu Hilfe. Sie protestieren gegen die Bauarbeiten, bis sie von den Arbeitern mit Gewalt vertrieben werden. Die Bilder gehen um die Welt und rücken den dringenden Schutz dieses empfindlichen Ökosystems ins öffentliche Bewusstsein. Schon seit 1983 kämpft Greenpeace für einen Nationalpark am Südpol, zeitweise frisst die Kampagne die Hälfte des gesamten Budgets auf. Doch der Einsatz lohnt sich: 1991 beschließen 42 Staaten das Schutzabkommen, 1998 tritt es in Kraft. Es bewahrt den Kontinent 50 Jahre lang vor der Ausbeutung seiner Rohstoffe. „Der Weltpark Antarktis ist einer der größten Erfolge von Greenpeace“, sagt Geschäftsführer Roland Hipp. Dennoch ist die polare Wildnis nach wie vor bedroht: von illegalen Fischern, japanischen Walfängern, Kreuzfahrt­schiffen und vom Klimawandel.