Sweelin Heuss,
Geschäftsführerin Öffentlichkeit und Fundraising bei Greenpeace
Sweelin Heuss, Geschäftsführerin Öffentlichkeit und Fundraising bei Greenpeace

Liebe Förderinnen
und Förderer,

der Konflikt um den deutschen Kohleausstieg wartet weiter auf eine Lösung. Das Rheinland ist nur ein Schauplatz dieser Auseinandersetzung – auch in der Lausitz und im mitteldeutschen Revier sollen weiter Dörfer und Landschaft abgebaggert werden. Gegen diese Pläne regt sich in ganz Deutschland Widerstand. Nach dem Hitzesommer 2018 leuchtet immer weniger Menschen ein, dass wir unsere Umwelt für klimaschädliche Braunkohle opfern. Etwas läuft grundfalsch in der deutschen Klima- und Energiepolitik.

Die von Bundeskanzlerin Merkel eingesetzte „Kohlekommission“ wäre ein wichtiger Schritt, um einen Konsens über den Ausstieg aus der Kohle herzustellen. Doch die Liste politischer Lippenbekenntnisse ist lang. Am Ende unterwirft sich die Politik häufig Konzerninteressen wie denen von RWE.

Ohne Not will RWE den letzten Rest des Hambacher Waldes roden, um die darunter liegende Braunkohle zu verfeuern. Das bläst zusätzliche Mengen CO2 in die Atmosphäre. Andererseits torpedieren Räumung und Rodung ganz konkret die Arbeit der Kohlekommission. Darum ist es für Kanzlerin Merkel an der Zeit einzugreifen und RWE zu stoppen. Ein klima- und sozialverträglicher Kohleausstieg bis 2030 ist möglich. Die sozialen Kosten dürfen nicht wieder vertagt und die Umweltkosten nicht weiter unseren Kindern aufgebürdet werden. Am Ende bleiben dort, wo Kohle abgebaut wurde, riesige Schäden zurück, für die sich die Unternehmen wenig verantwortlich fühlen. Gerade konnte Greenpeace mithilfe von Wirtschaftsprüfern aufdecken, wie der Lausitzer Braunkohlekonzern LEAG Milliarden an Renaturierungskosten verschleierte.

Der Klimawandel ist spätestens mit dem Hitzesommer 2018 in Deutschland angekommen. Er verursacht hierzulande bereits enorme Kosten. Eigentlich wollte Deutschland seine Emissionen schon im Jahr 2020 um 40 Prozent reduziert haben. Weil die Regierung auch hier bislang nicht liefert, verklagt Greenpeace gemeinsam mit drei Familien die Bundesregierung. Mit der Aktionspostkarte in der Heftmitte können auch Sie sich der Klimaklage anschließen.

Ihre Sweelin Heuss

@greensweelin auf twitter