Holzmissbrauch aufgedeckt

Eine Greenpeace-Trackingrecherche belegt: In Schutzgebieten werden Bäume abgeholzt und in Kraftwerken verbrannt, um Strom zu gewinnen. Greenpeace-Aktive hatten 36 Tracker in Baumstapeln aus Fauna-Flora-­Habitat-Schutzgebieten mit GPS-Sendern bestückt und verfolgt. Gut 15 Prozent des Holzes landete direkt im Biomassekraftwerk in Holungen/Bischofferode. „Wir brauchen die Wälder dringend für den Klimaschutz“, sagt Christoph Thies, Waldexperte von Greenpeace: „Dieser massive Raubbau muss aufhören.“ Greenpeace fordert, dass es auf mindestens 15 Prozent der Waldflächen keine forstwirtschaftlichen Eingriffe geben darf.

Greenpeace ficht Taxonomie an

Dass die EU-Kommission Atomkraft und Gas als nachhaltige Energiequellen eingestuft und somit auf eine Stufe mit Wind- und Solarprojekten gestellt hat, betrachtet Greenpeace als Skandal. Deshalb geht die Umweltorganisation zusammen mit sieben anderen Greenpeace-Länderbüros rechtlich dagegen vor. „Die EU-Kommission degradiert den Green Deal mit dieser Entscheidung zum Green-washing“, argumentiert Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand des Greenpeace e.V. Er fordert, dass die EU-Kommission diesen Rechtsakt aufheben und für rechtswidrig erklären muss. Sollte sie das nicht tun, kündigt Greenpeace an, Klage beim Europäischen Gerichtshof einzureichen. Österreich plant ebenfalls, juristisch gegen den Beschluss vorzugehen, Luxemburg will sich anschließen.

EZB nicht auf
Klimakurs

Im Juli hatte die Europäische Zentralbank Maßnahmen für eine grüne Geldpolitik angekündigt. Greenpeace nahm nun die Umsetzungsbemühungen unter die Lupe. Ergebnis der Kurz-analyse: Der EZB-Klimaschutzplan ist nicht Paris-konform, bislang plant die EZB nur kosmetische Änderungen. Erneut fordert Greenpeace deshalb die Währungsinstitution auf, Anleihen klimaschädlicher Unternehmen – wie etwa Total, Shell oder Eni – aus ihrem Portfolio zu nehmen und das Leitprinzip der Klimaneutralität an oberste Stelle zu setzen.

Jugendliche feiern
Solarpartys

Die Zeit für fossile Energien ist abgelaufen. Davon sind Jugendliche der Greenpeace-Gruppen (JAGs) überzeugt. Mit Peace-Straßen-bildern und großen Buchstaben machten sie ihre Forderung auf dem Besiktas Platz in Erlangen und vor dem Kölner Dom weithin sichtbar: „Exit Fossils, Enter Peace!“ Im Sommer hatten die JAGs in mehreren Städten zu Solarpartys eingeladen, um mit coolen Beats aus einer solarbetriebenen Musikanlage für eine friedliche und klimagerechte Zukunft zu demonstrieren.
Zeichnen Sie die Petition unter:

act.gp/3rr1yq3

Essen statt tanken

Getreide darf nicht länger als Biosprit im Tank landen. Diese Botschaft überbrachten mehrere Greenpeace-Aktive an Südzucker. Der Konzern ist Mehrheitseigner der CropEnergies AG, die in Zeitz die bundesweit größte Bioethanolanlage betreibt. Pro Jahr werden hier rund 700.000 Tonnen Weizen zu Biosprit verarbeitet – davon ließen sich rund 4,8 Millionen Menschen mit der täglich benötigten Getreideration versorgen. „Angesichts der weltweiten Hungerkrise ist es unverantwortlich, Essen in Verbrennern zu verheizen“, sagt Greenpeace-Landwirtschafts-experte Matthias Lambrecht.