Prominente Unterstützung

Die Musiker Udo Lindenberg und Herbert Grönemeyer kämpfen mit Greenpeace für wirksamen Klimaschutz

Udo Lindenberg ist mit der Greenpeace-Eisbärin Paula auf Tournee
Udo Lindenberg ist mit der Greenpeace-Eisbärin Paula auf Tournee
Mit Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp sprach Herbert Grönemeyer über Klimapolitik
Mit Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp sprach Herbert Grönemeyer über Klimapolitik

Lieber Udo Lindenberg, warum nehmen Sie einen Eisbären mit auf Tour?

Den Eisbären schmilzt ja grad das Eis am Nordpol unterm Hintern weg. Weil die Klimakrise unseren Planeten aufheizt, die Arktis in Wasser verwandelt, den Eisbären ihren Lebensraum klaut und ihre Nahrung. Gerade hatten wir 30 Grad in Sibirien und am Nordpolarmeer, das is’ doch der Wahnsinn. Die Erdüberhitzung ist schon in vollem Gange.

 

Glauben Sie denn, wir können die Klimakrise noch aufhalten?

Na klar, wir müssen da einfach alles dransetzen, das zu schaffen. Noch geht das – aber nur, wenn wir jetzt sofort handeln. Alles andere wäre eine echte Katastrophe. Die Hütte brennt, es muss endlich Panik ausbrechen, sagt Greta Thunberg – genauso seh’ ich das auch.

 

Seit über 40 Jahren machen sich Umweltorganisationen für den Klimaschutz stark. Warum fällt das Umdenken so schwer?

Merkel & Co. müssen endlich aufhören, der Industrie in den Arsch zu kriechen. Die Menschen haben sie nicht gewählt, damit die Wirtschaft noch mehr Geld verdient. Es geht hier schließlich um das künftige Leben auf unserem Planeten – um uns alle. Die tun ja so, als brauchen die kommenden
Generationen die Erde nicht mehr! Deshalb ist es so hammergut, und so wichtig, dass die Fridays-For-Future-Bewegung jetzt so krass abgeht und gar nicht mehr aufzuhalten ist! Das macht Mut. Da können wir uns alle anschließen.

Herr Grönemeyer, zusammen mit Greenpeace und der Stiftung „Musik bewegt“ fordern Sie den Schutz der Hohen See. Beschäftigen Sie sich schon lange mit Umwelt- und Klimaschutz?

Ja, ich bin ja ein Kind der 70er-Jahre und war damals in der APO-Bewegung aktiv. Umweltschutz war da schon früh ein Thema. Auch wegen Organisationen wie Greenpeace, die das Thema mit Kampagnen gegen Walfang, Chemiekonzerne und Atomwaffentests zu dieser Zeit groß gemacht haben. Eine extrem wichtige Arbeit, die ich schon seit Jahrzehnten unterstütze.

 

Mit Greenpeace setzen Sie sich jetzt vor allem für den Schutz der Arktis ein. Warum?

An der Arktis wird gerade sehr deutlich, wie der Klimawandel ganze Ökosysteme bedroht. Ich glaube es ist wichtig, dass wir immer wieder auf solche drastischen Beispiele aufmerksam machen. Umso besser geht es in die Köpfe rein, dass wir dringend etwas ändern müssen.

 

Seit über 40 Jahren machen sich Umweltorganisationen für den Klimaschutz stark. Warum fällt das Umdenken so schwer?

Ich glaube, den meisten Menschen fällt das Umdenken gar nicht schwer. Viel schwieriger zu verändern ist der Lobbyeinfluss auf
Regierungen, die sich von den großen Industrien treiben lassen und überhaupt keine Lust haben, ihre CO2-Ausstöße zu verringern. Daran hängen ja ganze Wirtschaften. Deshalb muss die Gesellschaft die Politik weltweit auffordern, gefälligst endlich die Fakten ernst zu nehmen, die schon seit Jahrzehnten auf dem Tisch liegen.