Bildung nachhaltig gestalten

In einer Krise, wie wir sie gerade gemeinsam als Gesellschaft erleben, wird Bildung zu einer gemeinsamen, gesellschaftlichen Aufgabe. Bildungspolitik, Schulen, Lehrer:innen, Schüler:innen, Eltern, Unternehmen, Organisationen – wir alle sind gefordert, gute Bildung für junge Menschen auch und gerade in den Zeiten der Pandemie zu ermöglichen.

Bildung ist das Kapital, das wir in Deutschland haben, um eine lebenswerte und demokratische Zukunft zu sichern. Die Corona-Pandemie hat unsere Schulen und Hochschulen in den Stotterbetrieb versetzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir noch bis zu den Sommerferien 2021 mit Schulschließungen, Fernunterricht und Wechselunterricht leben müssen. Der Nachholbedarf für Schüler:innen ist immens. Eine riesige Stresssituation für alle Beteiligten. Viele Lehrende leisten beeindruckende Arbeit und die Herausforderungen für sie sind groß: Beschulung der Klassen im Fernunterricht und gleichzeitig einiger weniger Kinder im Klassenraum, nebenbei womöglich den Fernunterricht der eigenen Kinder organisieren. Auch bei ihnen reichen die Arbeitstage oft bis in die späten Abendstunden.

Die Zeit zwischen den Lockdowns wurde nicht ausreichend für eine konzertierte Aktion „Sichere und gute Bildung“ genutzt. Deshalb hat sich die Kluft zwischen sowieso schon gut ausgebildeten und technisch ausgestatteten Schüler:innen und ihren Lehrer:innen und den vielen andern dramatisch verschärft. Es gibt keine „Task-Forces Bildung“ zwischen Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen und Verwaltung, weder lokal noch überregional. Warum gibt es eine solche Task-Force seit Beginn der Pandemie für alle Wirtschaftsbereiche? Warum werden viele Kinder und Eltern immer wieder allein gelassen, wenn der Server mal wieder ausfällt oder die Aufgabenblätter weiterhin ohne pädagogische Abfederung auf den Küchentisch flattern? Diese Bildungskrise hat nichts nötiger als die Initiativkraft aller Beteiligten. Die Engagementbereitschaft vieler Kinder und Jugendlichen, Lehrer:innen und Eltern schwindet aber mit schlechtem Krisenmanagement der Zuständigen. Nutzen wir jetzt die Befunde, um die Schul- und Hochschulbetriebe neu zu gestalten, um dieser, aber auch zukünftigen Krisen gemeinsam besser entgegentreten zu können. Reden wir miteinander.

Der Grund der Corona-Pandemie ist im Umgang des Menschen mit der Natur und in der global vernetzten Wirtschaftsweise sowie den Reisetätigkeiten zu finden. Deshalb ist jetzt die richtige Zeit, den nachhaltigen Umgang mit der Natur sowie das globale Miteinander auch in der Bildung ganz grundlegend neu zu gestalten.

Im Folgenden bieten wir eine Orientierung an, die über die Themen Endgeräte und Internetverbindungen hinausgeht: Wir zeigen Möglichkeiten für digitalen Unterricht auf, der Digitalität und Bildung für nachhaltige Entwicklung so verknüpft, dass zukunftsrelevante Kompetenzen gefördert werden. Schule hat den Bildungsauftrag, Schüler:innen auf die Welt von morgen vorzubereiten.