Der Wolfsburger Autobauer zählt noch immer zu den klimaschädlichsten Konzernen der Welt. Schon seit 2011 konfrontieren Greenpeace-Aktive VW immer wieder – bei Automessen, Jahreshauptversammlungen, mit Aktionen am Werk oder auch mit einem viral gegangenen Darth-Vader-Video. Alle Proteste haben dasselbe Ziel: VW soll mehr tun für den Klimaschutz. Der CO2-Ausstoß muss runter, saubere Angebote müssen her. Denn VW verursacht enorme Klimaschäden.
Die von VW im Jahr 2018 produzierten Autos verursachen über ihre Lebensdauer 582 Millionen Tonnen CO2. Das übersteigt die jährlichen Treibhausgasemissionen von ganz Australien. Nach außen gibt sich der Konzern gerne als Elektrovorreiter, tatsächlich aber will VW jetzt noch neue Diesel und Benziner entwickeln und bis mindestens 2040 verkaufen. Deshalb haben Greenpeace-Aktive Ende Mai im Verladehafen in Emden (Foto oben) kurzerhand 1500 Autoschlüssel sichergestellt und so die ausfuhrbereiten Neuwagen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. „Wir handeln aus Notwehr“, erklärte Marion Tiemann, Mobilitätsexpertin bei Greenpeace, „weil das Recht auf Zukunft weit wichtiger ist als der Profit eines Unternehmens.“
Just an dem Tag, als Greenpeace-Aktive in den frühen Morgenstunden über den Zaun des VW-Exporthafens in Emden kletterten, wurde in Den Haag ein aufsehenerregendes Urteil gefällt: Der Ölkonzern Shell muss seine CO2-Emissionen bis 2030 um fast die Hälfte reduzieren, so der Richterspruch. Die Botschaft richtet sich an alle Konzerne der Welt, auch an VW: Geschäftsmodelle auf Kosten von Natur und Klima sind nicht länger zulässig.
Um dem Autobauer die Konsequenzen seines Nichthandelns vor Augen zu führen, wurden die eingesammelten Schlüssel von Emden aus an einen der Orte gebracht, wo die Klimakatastrophe längst unübersehbar ist: auf den Gipfel der Zugspitze. Denn schon bis Anfang der 2030er-Jahre drohen die fünf bayerischen Gletscher aufgrund der Erderhitzung zu verschwinden. Von VW-Chef Herbert Diess fordert Greenpeace deshalb eine Schlüssel-Entscheidung für den Klimaschutz. Konkret heißt das: VW muss bis 2025 aus dem Verbrennungsmotor aussteigen und ein Geschäftsmodell entwickeln, das auch auf digitale Angebote und Dienstleistungen für eine neue, saubere Mobilität setzt.
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