Lesermeinung
„Wir bleiben hier!“
Ändert sich das Urlaubsverhalten nach der Pandemie? Darüber sind sich Förderinnen und Förderer uneins
Peter Selmke
Boren
Ich mache seit Jahren nur noch wenige Reisen mit dem Auto und fliege nicht. Ich bin mit Ausflügen im eigenen Bundesland zufrieden, insbesondere in netter Gesellschaft. Zu meinen schönsten Erinnerungen gehören auch einige Reisen mit Fahrrad und Zelt.
Vera Schilling
Bamberg
Der Tourismus steht in den Startlöchern. Die Branchen locken psychologisch mit der Urlaubsbelohnung nach der Pandemie. Das Klima werden die anderen schon in den Griff bekommen, und die Werbung macht ein Vermögen damit, alles schönzureden. Ich fahre mit meinem Hund per Bahn in die Berge oder ans Meer, und zuhause habe ich als Malerin viel Freude.
Ralf Wilms
KASSEL
Ich würde mir sehr wünschen, dass der Tourismus nach der Pandemie nachhaltiger würde. Billigflüge und Kurzstreckenflüge sollten unterbleiben oder verteuert werden. Corona hat uns gezeigt, wie vieles auch ohne Reisen digital möglich ist. Das betrifft auch die Nutzung von Dienstfahrzeugen, ihre Anzahl kann deutlich reduziert werden. Wir werden auf touristische Flugreisen verzichten und eine autofreie Insel besuchen.
Anja Puchtler
Kandern
Seit über 20 Jahren bin ich nun Fördermitglied bei Greenpeace und habe es bisher nicht geschafft, bei Euren Umfragen mitzumachen, aber jetzt! Nein, ich denke das Urlaubsverhalten der Leute wird sich zum größten Teil nicht ändern. Wir – mein Lebensgefährte, meine drei Kinder und ich – waren schon vor der Pandemie Inlandurlauber, daran wird sich auch nichts ändern. Egal ob Odenwald, Sauerland, Weserbergland, Ostsee, Nordsee – es gibt so superschöne Landschaften, wir müssen nicht ins Ausland.
Wir bleiben hier!
F.S.
Anonym
Ich bin selbst in der Touristik tätig und glaube nicht, dass sich die Branche in Kürze zur Nachhaltigkeit wandeln wird. Es gibt vereinzelt Veranstalter und Hoteliers mit guten Konzepten, aber in den großen Konzernen dominieren Lippenbekenntnisse und Greenwashing. Daher habe ich mich entschlossen, meinen Job zu kündigen und zu studieren, um im Umweltschutz zu arbeiten. Trotz finanzieller Sorgen sehe ich keinen anderen Ausweg.
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