Geflutetes Zuhause

Wie hier in Hamburg reagierten Menschen ergriffen und geschockt auf die „Flutwohnung“
Wie hier in Hamburg reagierten Menschen ergriffen und geschockt auf die „Flutwohnung“

Mit einer 38 Quadratmeter großen „Flutwohnung“ tourte Greenpeace im Sommer durch mehrere deutsche Städte, um die Auswirkungen der infolge der Klimakrise häufiger vorkommenden Wetterextreme aufzuzeigen. Das verschlammte und zerstörte Mobiliar stammt aus Überflutungsgebieten der italienischen Region Emilia-Romagna und dem Ahrtal. Parallel dazu setzt sich Greenpeace dafür ein, dass das Klimaschutzgesetz nicht weiter verwässert wird. Denn inzwischen dürfte klar sein: Klimaschutz und -anpassung kosten Geld, aber Nichtstun kommt uns um ein Vielfaches teurer zu stehen. Für alle, die im kommenden Winter bei sich selbst anfangen und weniger Emissionen verursachen möchten, haben wir einige nützliche Klimaschutztipps zusammengestellt.  Mehr dazu

Windkraft statt heißer Luft!

Masten zu Windkrafträdern – zusätzlich installierten Greenpeace-Aktive in München einen Windradzähler, der leider die meiste Zeit stillsteht
Masten zu Windkrafträdern – zusätzlich installierten Greenpeace-Aktive in München einen Windradzähler, der leider die meiste Zeit stillsteht

Vor der Bayerischen Staatskanzlei verwandelten Greenpeace-Aktive Ende August sechs Fahnenmasten in Windräder. Damit protestierten sie gegen die desaströse Windkraftbilanz von Ministerpräsident Markus Söder (CSU): In diesem Jahr sind bisher nur sechs neue Windräder ans Netz gegangen. In einem Klimaschutzsofortprogramm forderte Greenpeace Bayern zuvor unter anderem auf, sogenannte Windvorrangflächen beschleunigt auszuweisen.
act.gp/3PJX6OV

Frieden

Ohne moralisches Rückgrat

Deutsche und französische Unternehmen stützen mit ihren Geschäften Kriegstreiber in Russland und Myanmar

Zwei Enthüllungen der Greenpeace-Friedenskampagne werfen ein düsteres Licht auf die europäische Wirtschaft: Siemens Energy und Framatome liefern trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine weiterhin Hochtechnologie und Know-how an den russischen Staatskonzern Rosatom. Das belegt ein Bericht von Greenpeace Frankreich und Deutschland, der sich vor allem auf Leittechniksysteme konzentriert, die als zentrales Nervensystem von Atomkraftwerken bezeichnet werden. „Diese Atomdeals helfen Russland, seine Stabilität zu sichern und weiter Krieg führen zu können“, sagt Greenpeace-Atomexperte Shaun Burnie. Deshalb fordert Greenpeace von der EU, Rosatom unverzüglich auf die Liste der sanktionierten russischen Unternehmen zu setzen. act.gp/3F4mBFq

Die andere Investigativrecherche betrifft Myanmar: Greenpeace wirft MAN Energy Solutions vor, Motoren und Technologie für ein Kriegsschiff an die brutale Militärjunta geliefert zu haben. Entsprechende Unterlagen wurden Greenpeace Deutschland zugespielt. Seit Jahren geht die Junta gewaltsam gegen die Rohingya-Bevölkerung vor. Nach gründlicher Auswertung der Daten hat Greenpeace Strafanzeige gegen MAN ES gestellt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg. act.gp/45cCynQ

Bruchlandung für den Klimaschutz

Die Bahn sollte immer das günstigste Verkehrsmittel sein
Die Bahn sollte immer das günstigste Verkehrsmittel sein

In den meisten Fällen kosten Zug- mehr als Flugreisen: Klimafreundliches Bahnfahren ist auf 71 Prozent der europaweit untersuchten Strecken teurer als klimaschädliches Fliegen. Nur auf 23 der 112 von Greenpeace analysierten Verbindungen konnte die Bahn im Juli 2023 günstigere Preise anbieten. Für Kurzentschlossene ist Bahnfahren besonders kostspielig, Vorteile dagegen bieten sich für Reisende mit Kindern und Gepäck. „Immer mehr Menschen würden gern mit der Bahn reisen und auf Flüge verzichten, doch die fehlende Besteuerung des Treibstoffes und weitere klimaschädliche Subventionen für die Flugindustrie verzerren die Preise“, sagt Marissa Reiserer, Verkehrsexpertin von Greenpeace. Mehr dazu

Nicht auf Klimakurs 

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihre Klima­strategie nicht um, ihr Klimaaktionsplan droht kläglich zu scheitern. Das belegt eine Studie von Greenpeace zusammen mit englischen Universitäten. „Statt auf klimaschädliche Anleihen von Shell oder BP zu verzichten, lässt sie ihren Klimaplan in der Versenkung verschwinden“, sagt Dr. Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace. Dabei könnte die EZB ihre Geldanlagen deutlich schneller klimafreundlich umschichten und dadurch sowohl die EU-Klimaziele fördern als auch die hohe Inflation bekämpfen. Seit Jahren fordert Greenpeace eine pariskonforme Geldpolitik der Notenbanken. act.gp/46ntj58

Oder

Gefahr nicht gebannt 

Ein Jahr nach dem Fischsterben hat sich für die Oder nichts geändert. Noch immer werden große Mengen schädliche und salzhaltige Abwässer aus den Kohlegruben eingeleitet, ein ökologisches Desaster wie das vom August 2022 könnte sich jederzeit wiederholen. Gegen die Untätigkeit der polnischen Regierung protestierten Greenpeace-Aktive am Bergwerk Bielschowitz des polnischen Konzerns Polska Grupa Górnicza. „Bergbau vergiftet die Oder“ steht auf dem Banner, das sie auf den Kohleförderturm hängten. „Mit ihrer Ignoranz riskieren die Behörden hier sehenden Auges eine weitere ökologische Katastrophe in der Oder“, sagt Nina Noelle, Rapid-Response-Projektleiterin von Greenpeace. Greenpeace fordert, die Einleitungen auf ein ungefährliches Maß zu beschränken, wirksame Entsalzungsmethoden einzusetzen und den weiteren Ausbau der Oder zu stoppen.

Zu viel Billigfleisch 

Der Umstieg auf Fleisch aus besserer Haltung kommt nur schleppend voran. Laut einer Greenpeace-Abfrage liegt der Anteil an Billigfleisch (Haltungsform 1 und 2) in den Kühlregalen von Aldi, Edeka, Rewe, Kaufland, Lidl, Netto und Penny noch immer bei 86 Prozent. Greenpeace fordert die großen Lebensmittelhändler auf, ihre vollmundigen Versprechen für mehr Tierwohl und Klimaschutz konsequent umzusetzen. (Bestellen Sie unseren Siegel-Check Fleisch unter Tel. 040 30618-120) act.gp/46JrRv1 

Lernort Elbe 

Auf Einladung des Greenpeace-Bildungsteams nahmen 15 Schülerinnen und Schüler der Schule Campus Hafen City auf der Elbe Wasserproben. Unter fachkundiger Anleitung untersuchten sie diese im Schullabor auf Mikroplastik. „In diesem praktischen Unterricht lernen die Kinder die globale Dimension eines Umweltproblemen kennen, das sie im Alltag erleben“, sagt Greenpeace-Bildungsexperte Markus Power.
Auf Einladung des Greenpeace-Bildungsteams nahmen 15 Schülerinnen und Schüler der Schule Campus Hafen City auf der Elbe Wasserproben. Unter fachkundiger Anleitung untersuchten sie diese im Schullabor auf Mikroplastik. „In diesem praktischen Unterricht lernen die Kinder die globale Dimension eines Umweltproblemen kennen, das sie im Alltag erleben“, sagt Greenpeace-Bildungsexperte Markus Power.