Automobilindustrie

masslose Autoindustrie

Protest gegen das klimaschädliche Geschäftsmodell der deutschen Autobauer

Die internationale Automobilausstellung hatte die Tore noch nicht geöffnet, da formierte sich in München schon der Protest: Greenpeace-Jugendliche malten am Karlsplatz ein Straßenbild für die Mobilitätswende. Tags darauf bildeten Greenpeace-Ehrenamtliche zusammen mit anderen Initiativen ein 40 Meter langes Menschenbild. Ihre Botschaft: Bahn statt Autobahn. Und direkt vor den Ausstellungshallen versenkten Greenpeace-Aktive – symbolisch für das klimaschädliche Geschäftsmodell der deutschen Autobauer – drei Autodächer in einem großen Wasserbecken (siehe Foto). Auf ihren Bannern zu lesen: Jetzt schrumpfen oder später untergehen! „Die deutsche Autoindustrie handelt, als gäbe es kein Morgen“, sagt Marissa Reiserer, Verkehrsexpertin von Greenpeace. Dabei beruft sich Reiserer auf eine Greenpeace-Rangliste. Die belegt, dass deutsche Autobauer im europäischen Effizienzvergleich besonders schlecht abschneiden. Greenpeace untersuchte die 30 in Europa am häufigsten verkauften Automarken – auf Verbrauch von Energie, Rohstoffen und Platzbedarf. Das Ergebnis: BMW, Mercedes-Benz, VW, Audi und Porsche belegen bei der Umweltbilanz allesamt Plätze im hinteren Drittel. Ihr enormer Energieverbrauch treibt die Klimakrise an, das hohe Gewicht steigert die Ausbeutung von Rohstoffen. Damit entlarvte Greenpeace nicht nur die maßlose Verschwendung der deutschen Autobauer, sondern auch den grünen Anstrich der Autoschau, die sich als Mobilitätsmesse darstellt. „Hinter der IAA stecken Autokonzerne, die noch immer keine Antwort auf die Anforderungen der Mobilitätswende bieten“, sagt Marissa Reiserer. Greenpeace fordert seit langem eine Verkehrspolitik, die Bahn und öffentliche Verkehrsmittel in den Fokus rückt, das Dienstwagenprivileg abschafft und den Aus- und Neubau von Autobahnen stoppt.