Porträt
Umtriebige Mainmetropole
Greenpeace Frankfurt pflanzt einen Miniwald und treibt die Finanzwende voran
Weniger Autos, dafür mehr Grün – so stellt sich die Frankfurter Greenpeace-Gruppe die Mainmetropole der Zukunft vor. Umso mehr freut sich die Lehrerin Sandra, dass die Gruppe diesen Wunsch ein Stück weit umsetzen kann, denn gerade haben die Frankfurter Ehrenamtlichen zusammen mit anderen ehrenamtlich Aktiven einen städtischen Ideenwettbewerb gewonnen: Die Gruppe darf mitten in der Stadt einen 100 bis 400 Quadratmeter großen „Tiny Forest“ anlegen. „Für den Miniwald suchen wir jetzt ein Grundstück“, sagt Alex und freut sich. Denn er weiß, dass Städte in der Klimakrise resilient werden müssen, sie brauchen Bäume als Wasserspeicher und Schattenspender.
Sandra und Alex sind nur zwei von rund 70 Mitgliedern der Metropolengruppe, die seit mehr als 40 Jahren existiert. Einige Aktive der Gruppe nehmen manchmal bei internationalen Aktionen teil. Edwin ist schon lange dabei und erinnert sich gern an Highlights, etwa an das Jahr 2009, als Greenpeace-Aktive bei der Deutschen Bank ein riesiges Banner mit der Aufschrift: „Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet!“ aufgehängt hatten. „Wir – und übrigens auch viele Bankmitarbeitende – waren hellauf begeistert“, erzählt Edwin. Dass sich Greenpeace für die Finanzwende und einen Systemwechsel stark macht, findet er richtig gut: „Wir müssen weg von der Wachstums- und Konsumgesellschaft, das ist überfällig.“ Die Frankfurter bieten da auch schon einiges an: etwa Workshops im Selbermachen, das klimafreundliche Umgestalten von Parkflächen am Parking Day oder die beliebten Kleidertauschpartys. „Die machen uns richtig Spaß, die Leute freuen sich immer schon drauf“, erzählt die Jurastudentin Nina. Mit Infoständen engagiert sich die Gruppe auch für den Meeresschutz, gegen die Plastikvermüllung oder das Handelsabkommen. Aktuelle Themen werden auch in der monatlichen Radiosendung bei Radio X mit Expertinnen und Experten besprochen.
Mehr als 60 Aktivitäten im Jahr kommen zusammen, schätzt Alex. Dabei kooperieren die Frankfurter Greenpeace-Mitglieder oft mit anderen Umweltinitiativen: „Wir haben ein sehr gutes Netzwerk, da ist viel möglich und machbar – zum Beispiel beim Schutz des Frankfurter Grüngürtels oder bei Protestaktionen gegen den Autobahnausbau“, sagt Alex. In der traditionellen Umweltprotesthochburg gibt es auch heute viel zu tun, vor allem mit Blick auf das Finanzviertel, denn dort geht’s nur im Schneckentempo in Richtung Klimaschutz voran. Wer Lust hat mitzumachen, klicke auf greenpeace-frankfurt.de