Mikroplastik

uNgeschminkte wahrheit

Mikroplastikpartikel aus dem Rhein
Mikroplastikpartikel aus dem Rhein

Mikroplastikpartikel sind überall. Das belegen Greenpeace-Tests: Drei Viertel von 664 untersuchten Make-up-Produkten enthalten Kunststoffe. Entgegen ihres Versprechens hat die Kosmetikbranche ihr Plastikproblem nicht gelöst. Greenpeace fordert ein klares Verbot von Plastik jeder Konsistenz in Kosmetik. Mikroplastikpartikel, wie sie in Kosmetika gefunden werden, kommen auch aus anderen Quellen, etwa aus der Kunststoffproduktion selber oder aus Wasseraufbereitungsanlagen. Weil all diese Winzlinge schließlich in Flüssen und Meeren landen können, hat Greenpeace im Herbst 2020 im Rhein zwischen Duisburg und Koblenz 250 Proben genommen – keine Probe war ohne Plastikpartikel.

Abbau klimaschädlicher Subventionen

Drei Vorteile auf einmal

Der zügige Abbau klimaschädlicher Subventionen in den Bereichen Energie, Verkehr und Landwirtschaft hilft der Umwelt. Er entlastet zudem die Staatskasse um viele Milliarden und trägt zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei. Laut einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace profitieren Reiche in vielen Fällen überdurchschnittlich von steuerlichen Privilegien. Zum Beispiel für Dienstwagen und Dieselkraftstoff sowie der Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge. 2016 hatte sich Deutschland verpflichtet, umweltschädliche Förderungen bis 2025 zu beenden, passiert ist bisher nichts. „Klimaschädliche Subventionen schnell zu streichen, dieser dreifach wirksame Schritt ist längst überfällig“, sagt Bastian Neuwirth, Klimaexperte von Greenpeace.

Bald sind wahlen

Jetzt für die Wahl der stimmberechtigten Mitglieder des Greenpeace e.V. kandidieren: Auch Sie als Förder­mitglied können stimmberechtigtes Mitglied im Verein werden. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich ehrenamtlich in einer der vielen deutschlandweit verteilten Greenpeace-Gruppen engagieren (siehe greenpeace.de/mitmachen). Bewerbungsschluss ist der 13. Juni 2021. Fragen beantwortet das Team Engagement unter der E-Mail Adresse:
engagement@greenpeace.de

Finanzen

Klimaschädliche Geldpolitik

Mutig steigen Greenpeace-Aktive der Europäischen Zentralbank aufs Dach. Ihre Botschaft: „Hört auf, Klima­killer zu finanzieren!“
Mutig steigen Greenpeace-Aktive der Europäischen Zentralbank aufs Dach. Ihre Botschaft: „Hört auf, Klima­killer zu finanzieren!“

Vor laufenden Kameras hat die Schaltzentrale des EU-Finanzsystems Mitte März unerwarteten Besuch bekommen: Einen Tag vor der großen Ratssitzung landeten zwei Gleitschirmflieger auf dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Dort entfalten die Greenpeace-Aktiven ein riesiges Banner mit der Aufschrift: „Keine Finanzierung für Klimakiller!“ Gleichzeitig veröffentlichte Greenpeace eine Studie, wonach die EZB besonders klimaschädliche Unternehmen massiv bevorzugt, sie akzeptiert überproportional viele Anleihen von fossilen Energieunternehmen. „Diese billionenschweren Finanzspritzen erzeugen eine klimaschädliche Unwucht, die den nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft untergräbt“, sagt Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace. Den grünen Umbau des europäischen Finanzsystems hält er für dringend nötig: „Die EZB muss als Signalgeber die richtigen Anreize setzen, sie muss Klimasünder leer ausgehen lassen und ihre Geldpolitik an den Pariser Klimazielen ausrichten.“

Atomwaffen verbieten

Deutschland muss den Atomwaffenverbotsvertrag noch unterzeichnen
Deutschland muss den Atomwaffenverbotsvertrag noch unterzeichnen

Nachdem 122 Staaten in der UN für den Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) gestimmt hatten, trat er Anfang des Jahres in Kraft. Hierzulande befürworten vier von fünf Menschen den Abzug der US-Atombomben sowie die weltweite Abschaffung von Atomwaffen, wie eine repräsentative Kantar-Umfrage im Auftrag von Greenpeace ergab. Trotzdem hat Deutschland den AVV nicht unterschrieben. Wer glaubt, dass sich das nach einem möglichen Regierungswechsel im Herbst ändert, könnte enttäuscht werden: Die Grünen haben jüngst den deutschen Beitritt zum AVV aus ihrem Wahlprogrammentwurf gestrichen. Dennoch trauen immerhin 59 Prozent der Befragten, die den Grünen nahestehen, diesen am ehesten zu, den AVV-Beitritt konsequent voranzutreiben.

Meeresschutz

Zerstörung der Tiefsee verhindern

Um wertvolle Rohstoffe für die Handy- und Batterieproduktion zu fördern, will auch die Bundesregierung den Meeresgrund ausbeuten

Mitten im Pazifik protestiert die Besatzung des Greenpeace-Schiffes „Rainbow Warrior“ gegen den geplanten Rohstoffabbau in der Tiefsee
Mitten im Pazifik protestiert die Besatzung des Greenpeace-Schiffes „Rainbow Warrior“ gegen den geplanten Rohstoffabbau in der Tiefsee

2000 Kilometer vor der Küste Mexikos protestierten Greenpeace-Aktive Ende April gegen den umweltzerstörenden Tiefseebergbau. Die „Normand Energy“, ein gewaltiges Industrieschiff, hat gerade den Tiefseeroboter „Patania II“ auf den 4000 Meter tiefen Meeresboden des Pazifischen Ozeans heruntergelassen. Riesige  Walzen graben den Meeresboden um und zerstören dabei alles  Leben am Meeresgrund. Der 25 Tonnen schwere Tiefseeroboter soll  Millionen Jahre alte Manganknollen einsammeln. Es ist ein erster Pilottest im deutschen Lizenzgebiet, der Clarion-Clipperton-Zone, dessen Folgen wissenschaftlich ausgewertet werden und schließlich grünes Licht für den Tiefseebergbau geben sollen.

Greenpeace und zahlreiche renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dagegen, sie warnen seit Langem vor der unwiederbringlichen Zerstörung durch den Tiefseebergbau. Denn die tonnenschweren Maschinen könnten gigantische Sedimentwolken aufwirbeln, die das Plankton absterben lassen und dadurch die Nahrungskette im Meer empfindlich stören. Einzigartige Ökosysteme mitsamt ihren speziell angepassten Arten wären gefährdet und der Meeresboden als wichtige Kohlenstoffsenke der Erde beeinträchtigt.

Doch der Tiefseebergbau lockt zahlreiche Nationen, bei diesem gewaltigen Geschäft um wertvolle Metalle und seltene Erden für die Handy- und Batterieproduktion mitzuverdienen. Auch Deutschland hat sich zwei Explorationslizenzen im Indischen und Pazifischen Ozean gesichert. Greenpeace wird sich mit aller Kraft gegen diese drohende Zerstörung stemmen.

Mehr Informationen dazu finden Sie unter: greenpeace.de/meere

Beim Gemeinwohl weit vorn

Greenpeace hat seine zweite Gemeinwohl­bilanz abgeschlossen und 707 von 1000 Punkten erreicht. Damit liegt Greenpeace auf dem 6. Platz aller bisher zertifizierten Unternehmen und Organisationen. Im Vergleich zu 2018 konnte Greenpeace bei der Organisationsentwicklung Punkte gut machen – Hierarchieebenen wurden reduziert, Selbstorganisation und Eigeninitiative werden gefördert. ­

Weitere Informationen finden Sie unter:
act.gp/Gemeinwohlbilanz2019

Jung und Engagiert

Junge Greenpeace-Aktivisten und -Aktivistinnen 2019 beim Protest gegen die Untätigkeit der Bundesregierung bei Klimaschutz in der Landwirtschaft vor dem Dienstsitz der Bundeskanzlerin in Berlin.
Junge Greenpeace-Aktivisten und -Aktivistinnen 2019 beim Protest gegen die Untätigkeit der Bundesregierung bei Klimaschutz in der Landwirtschaft vor dem Dienstsitz der Bundeskanzlerin in Berlin.

Sie bringen Petitionen gegen die Klimakrise voran, diskutieren online über Generationengerechtigkeit, schicken Videobotschaften für mehr Tierwohl an die Politik oder protestieren – wie hier 2019 in Berlin – für die Agrarwende: Kinder und Jugendliche sind bei Greenpeace auch in Pandemiezeiten aktiv. Wenn Nachrichten und Medien nur noch ein Thema kennen, ist ihr Engagement wichtiger denn je. Die Klimakrise darf gerade jetzt nicht zum Nebenthema werden. Du willst mitmachen? Infos für Jugendliche gibt es auf instagram.com/greenpeacejugend und greenpeace.de/mitmachen/aktiv-werden/jugend-ags

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