Eine Radfahrt durch Berlin ist 14-mal so gefährlich wie eine Tour in den Fahrradhochburgen Amsterdam oder Kopenhagen. Das belegt ein Vergleich der größten Städte in 13 europäischen Ländern. Nur in London, Brüssel und Rom ist das Unfallrisiko noch höher. Der Grund für die hohe Gefahr: Autos beanspruchen in der deutschen Hauptstadt noch immer 60 Prozent des Straßenraums, Radfahrern stehen dagegen nur drei Prozent zur Verfügung. „Die Straßen müssen gerechter aufgeteilt werden“, fordert Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. Denn nur gut ausgebaute Radwege garantieren mehr Sicherheit. Neben der Unfallhäufigkeit untersuchte das Wuppertal Institut für Umwelt, Klima, Energie im Auftrag von Greenpeace in den Städten die Luftqualität, das Mobilitätsmanagement durch die Politik sowie das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs. Berlin landete in der Gesamtwertung auf Platz 10. Doch selbst die bestplatzierten Vorzeigestädte Kopenhagen und Amsterdam erreichten nur knapp 60 von möglichen 100 Punkten. Sie sind zwar fahrradfreundlich, der öffentliche Nahverkehr lässt dort allerdings zu wünschen übrig.
Meldungen
Platzmangel gefährdet Radfahrer
Mit sogenannten „Gehzeugen“ veranschaulichen Greenpeace-Aktivisten in Berlin, wie viel Platz Autos beanspruchen