Liebe Förderinnen und Förderer,
Klimawissenschaftler sprechen seit langem von Kipppunkten – von Momenten, an denen sich etwas unwiderruflich verändert. Diese Punkte gibt es offenbar auch in der Gesellschaft. Wir erleben es gerade. Seit dem Widerstand gegen die geplante Zerstörung des Hambacher Waldes für die Braunkohle im vergangenen Herbst verbreitert sich die Klimabewegung kontinuierlich. In Deutschland gehen inzwischen Hunderttausende junge Menschen auf die Straße, weltweit sind es Millionen. Immer mehr Eltern, Lehrer und Wissenschaftler stellen sich hinter ihren Ruf nach mehr Einsatz beim Klimaschutz. Diese breite, wachsende Bewegung ist eine Genugtuung für all die Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten, die über Jahre gegen Kohle, gegen eine falsche Verkehrs- und Agrarpolitik, für saubere erneuerbare Energien und mehr politischen Ehrgeiz protestiert haben. Nie war Klimaschutz so präsent in der Gesellschaft, nie die Möglichkeit größer, dass die Politik endlich auf den Wunsch vieler Menschen reagiert.
Die sich rasant verschiebende Debatte zeigt: Mit Courage, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen können wir es schaffen, eine lebenswerte Zukunft für die kommenden Generationen zu gestalten. Einen Schritt in eine gute Richtung erleben wir derzeit in Russland: Seit vielen Jahren drängt das dortige Greenpeace-Team darauf, riesige brachliegende Agrarflächen wieder zu bewalden. Nun ist den Kollegen ein erster, für den Klimaschutz wichtiger Zwischenerfolg gelungen – lesen Sie dazu mehr ab Seite 18.
Und ein einfacher – aber wirksamer – Weg für jeden von uns, Einfluss zu nehmen, steht in zwei Wochen an: Mit der Europawahl werden wichtige Weichen für den Klimaschutz und Frieden gestellt – lesen Sie auch dazu hier mehr. Deshalb: Überzeugen Sie Bekannte, Nachbarn und Freunde, wählen zu gehen.
Noch eine Anmerkung in eigener Sache: Sweelin Heuss ist aus dem Geschäftsführungsteam von Greenpeace Deutschland ausgeschieden und hat die Organisation verlassen. Sie war dort seit November 2016 verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Digitalisierung. Die bisherigen Vorstände Roland Hipp und ich werden Greenpeace e. V. ab sofort gemeinsam leiten.
Ihr Martin Kaiser
