Für den Schutz des Klimas und der Umwelt ist Greenpeace auf allen Kontinenten aktiv – mit vielen mutigen und kreativen Aktionen
Brent-ÖlFeld Nordsee
Zweiter Akt
„Wir werden uns ändern“, versprach Shell 1995 in einer ganzseitigen Anzeige nach dem verlorenen Brent-Spar-Drama. Rund 25 Jahre später scheinen die Vorsätze vergessen: Der Konzern plant, die Reste von vier Plattformen im Meer zurückzulassen. Darin sind insgesamt rund 640.000 Kubikmeter ölhaltiges Wasser sowie etwa 40.000 Kubikmeter ölhaltiges Sediment mit einem Anteil von mehr als 11.000 Tonnen Öl enthalten, so Shell. Das verstieße gegen das Plattformversenkungsverbot der OSPAR-Kommission von 1998. Greenpeace-Kletterer protestieren an den Anlagen und fordern: „Shell, räum deinen Müll weg!“ Meeresexperte Dr. Christian Bussau, der bei der Brent-Spar-Kampagne 1995 dabei war, warnt: „Shell hinterlässt eine tickende Zeitbombe, ein solches Vorgehen wäre absolut verantwortungslos.“ Enttäuschend: Auf einem Sondertreffen der OSPAR-Mitgliedstaaten zu den Plänen von Shell wurde eine Entscheidung verschoben. Eine Ausnahmegenehmigung wäre ein Präzedenzfall – schließlich müssen in den kommenden Jahren Hunderte von alten Plattformen entsorgt werden.
WASHINGTON D. C. USA
Klimaalarm: Angesichts des Klimanotstands fordert Jane Fonda die Politik vor dem Kapitol zu wirksamen Klimaschutzmaßnahmen auf. „Wir können es uns nicht mehr leisten, weiter zu warten!“, sagt die US-Schauspielerin und Umweltaktivistin auf der Kundgebung. Bis Januar will sie jeden Freitag an selber Stelle demonstrieren. So wie sie selbst unter anderem von der Klimaaktivistin Greta Thunberg inspiriert wurde, will sie vor allem ältere Menschen zum zivilen Ungehorsam motivieren.
Brasĺlia BRASILIEN
Schmutzige Bescherung: Vor dem Regierungspalast konfrontieren Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro mit seiner katastrophalen Umweltpolitik. Verkohlte Stämme und Öllachen stehen bei dem Protest sinnbildlich für die vielen Rückschritte im Bereich der Umweltpolitik seit Amtsantritt von Bolsonaro.
makueni County KENIA
Unerwarteter Protest: Mitten in den Feierlichkeiten zum Welternährungstag entrollen Greenpeacer Transparente und fordern von der Regierung das Verbot aller gefährlichen Pestizide in Kenia. Die Agrargifte beeinträchtigen die Gesundheit der Menschen und schädigen Wasser, Böden und Artenvielfalt. Greenpeace fordert staatliche Unterstützung für die lokale und nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln.
Rom & Kopenhagen Italien & Dänemark
Weniger Fleisch: Weil die Massentierhaltung große Mengen CO2 verursacht, fordert Greenpeace die Agrarminister in Kopenhagen und Rom auf, den Fleischkonsum in ihrem Land zu reduzieren. In Dänemark schlüpfen die Umweltschützer für ihre Protestaktionen in Kostüme, in Italien präsentieren sie eine riesige Sau. Außerdem appellieren die Greenpeace-Aktivisten an die EU, die Agrarsubventionen künftig nach anderen Kriterien zu verteilen als bisher. Vorrangig gefördert werden sollen demnach Landwirte, die ökologischer wirtschaften.