erinnern Sie sich noch an die Kohlekommission? Richtig, da war was. Wir haben 2018 lange überlegt, ob wir in dem Gremium mitwirken und unsere Expertise einbringen sollten. Schließlich entschlossen wir uns zu diesem Schritt, weil es – gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung – wichtig ist, gemeinsam Lösungen zu finden. Aus diesem Grund haben wir uns Anfang 2019 dann dazu durchgerungen, einen Kompromiss mitzutragen, der den Ausstieg aus der Kohleverbrennung zumindest erst einmal einleitet.
Seither ist ein Jahr vergangen. Ein Jahr, in dem die Bewegung für den Klimaschutz breiter und stärker wurde – aber auch ein Jahr, in dem kein einziges Kohlekraftwerk zusätzlich vom Netz ging. Die Bundesregierung gab stattdessen ihre Klimaziele für 2020 still und mutlos auf. Alles was sie im Herbst 2019 zustande brachte, ist ein beschämendes Klimapäckchen. Die Pariser Klimaziele sind damit nicht einzuhalten. Diese Verzögerungspolitik ist für den an vielen anderen Stellen bereits stark strapazierten gesellschaftlichen Zusammenhalt fahrlässig. Und für den Klimaschutz ist sie eine Katastrophe.
Wenn die Klimapolitik versagt, sind vor allem Unternehmen gefragt, deutliche Impulse für den Klimaschutz zu setzen und Verantwortung zu übernehmen. Und es kommt auf jede und jeden von uns an: Machen Sie mit, schieben Sie Veränderungen an. Gehen Sie fürs Klima auf die Straße. Mischen Sie sich ein, machen Sie Ihre Stadt klimafreundlich, schreiben Sie Ihren
Abgeordneten und fordern Sie Klimaschutzmaßnahmen ein.
Wir danken für Ihren Rückhalt im vergangenen Jahr. Lassen Sie uns auch 2020 gemeinsam mit Mut und klarer Haltung eine offene und tolerante Gesellschaft verteidigen und uns für eine gesunde Umwelt und für eine lebenswerte Zukunft einsetzen!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie ein
gutes neues Jahr.
Ihr Roland Hipp
Ihr Martin Kaiser
