Jedes Mal, wenn bunte Klimaproteste durch die Straßen ziehen, geht Dietmar Kress das Herz auf. Zum einen, weil seine Zielgruppe, Kinder und Jugendliche, lautstark konsequenten Klimaschutz einfordern. Und zum anderen, weil er und sein Team ein kleines bisschen zu diesem beeindruckenden Engagement beigetragen haben: Kress ist der Leiter der Bildungsabteilung von Greenpeace.
Bildungsarbeit. Was sich im ersten Moment trocken und langweilig anhören mag, begreifen er und sein sechsköpfiges Team als äußerst spannende Aufgabe: „Wenn wir wollen, dass die junge Generation eine zukunftsfähige Lebensweise annimmt, müssen wir ihnen auch die Möglichkeit geben, diese zu verstehen, auszuprobieren und einzuüben. Genau das tun wir.“ Der langjährige Greenpeacer legt einen Stapel Broschüren auf den Tisch.
Auf den Titelblättern zu sehen sind Wälder, Arktis, Plastik, Stürme, Fleisch – alles aktuelle Themen, die in den oft veralteten Schulbüchern eher nicht zu finden sind. Wer die Mappen aufschlägt, findet Grafiken, Illustrationen, Fotoalben sowie viele Fragen und Arbeitsaufgaben.
„Mit diesen Materialien setzen wir ein Gegengewicht zur massiven Einflussnahme von Wirtschaft und Unternehmen an Schulen. Und wir erleichtern es Lehrerinnen und Lehrern der Mittel- und Oberstufen, Umweltthemen in den Unterricht zu integrieren“, sagt Kress. „Denn je früher wir Nachhaltigkeit erlernen und junge Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen, desto eher können wir große Probleme, wie beispielsweise die Klima-krise, in den Griff bekommen.“
kreativer freiraum
Im Gegensatz zum oft üblichen, nur kurzfristig wirksamen Auswendiglernen will Greenpeace bei Jugendlichen Kompetenzen fördern und entwickeln, die zur aktiven und politischen Beteiligung führen. Was ist problematisch an Elterntaxis? Was richtet mein Konsum in der Umwelt an? Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen? Mit solchen komplexen, aber lebensnahen Fragen können sich Kinder und Jugendliche in den Schulen auseinandersetzen.
Einer, der wie rund 70 weitere Freiwillige für Greenpeace in Schulen geht, ist Manuel Steigmann von der Greenpeace-Gruppe Erlangen. Die sogenannten Greenspeaker werden von Lehrern oder Schülern eingeladen und gestalten einen Workshop oder auch einen ganzen Projekttag.
„Wir tragen keine Ideologie in die Schulen, sondern wollen die jungen Menschen zum Nachdenken anregen, sie ermuntern, sich eine eigene Meinung zu bilden und in Rollenspielen auch zu vertreten“, sagt Steigmann. Meist machen die Schülerinnen und Schüler begeistert mit, erzählt der Greenspeaker, denn sie genießen den kreativen Freiraum ohne Leistungsbewertungen. Auf Wunsch hält er mit Klassen auch Kampagnenworkshops ab. Auf die Frage, was sie gern anders hätten, kommt oft der Klassiker: das schlechte Mensaessen.
Kinder-Aktionstag in Mönchengladbach: Einkaufen ohne Plastikverpackung
Greenpeace-Kinder informieren über die zunehmende Vermüllung der Meere mit Plastik
Ungemein nützlich
Auch mit der Bildungsarbeit erfüllt Greenpeace seinen Anspruch auf Gemeinnützigkeit. Denn gemeinnützig ist eine Organisation laut Gesetz, „wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern“ – unter anderem in den Bereichen Umweltschutz, Verbraucherberatung oder bürgerschaftlichen Engagement.
Der Greenpeace-Nachwuchs überrascht oft mit coolen Aktionen: Für konsequente Klimaschutzpolitik springen jugendliche Aktivisten auch mal ins kalte Wasser der Trave (oben), tanzen auf der Straße (wie im Juli beim Flashmob #climatemove in Kassel) und erleben, dass sie Veränderungen bewirken können
„Entscheidend ist, das Jammern zu überwinden und stattdessen Forderungen und Lösungsansätze zu erarbeiten, Verbündete zu suchen und Umsetzungsstrategien zu entwickeln“
sagt der Greenspeaker, „so lernen die Kinder und Jugend-lichen, dass es möglich ist, in ihrem Umfeld Veränderungen umzusetzen.“ Die Hamburger Gymnasiallehrerin Karin Felder bestätigt das: Infolge der Greenpeace-Bildungsarbeit an Schulen seien viele Aktionen und Teamprojekte zum Umweltschutz entstanden.
Klimaneutrale Schulen
Inzwischen erreicht Greenpeace über die Bildungsarbeit in Schulen rund eine Million Kinder und Jugendliche pro Jahr. Viele von ihnen wissen, dass uns die Klimakrise nicht mehr viel Zeit zum Handeln lässt, deshalb fordern sie nachdrücklich ein grundlegendes Umsteuern. Jede Schule könnte auch selbst aktiv werden. „Schools for Earth“ nennt sich die Herausforderung, die Greenpeace für die Generation 2030 parat hat: „Wir wollen Schülerinnen und Schüler anspornen, sich mit der Schule auf den Weg in die Klimaneutralität zu machen“, sagt der Greenpeace-Bildungsexperte und geht gleich noch einen Schritt weiter: Wenn Schulen das schaffen, klimaneutral zu sein, könnten die Akteure zum Beispiel an die Stadtverwaltung oder an Unternehmen herantreten und diese auffordern, dasselbe Engagement an den Tag zu legen.
Pioniere des Wandels
Zusätzlich zur Bildungsarbeit an Schulen will die Umweltorganisation in Zukunft auch Lehrerfortbildungen anbieten und die Digitalisierung voranbringen. „Schulen und Lehrkörper sind bisher nicht gut auf die digitalisierte Zukunft eingestellt, das muss sich ändern, denn darin liegen große Chancen“, sagt Dietmar Kress. Greenpeace gibt mit der App „Konsumspuren“ schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie viel Spaß nachhaltiges Lernen machen kann. Das Web-Angebot kann für kleine Übungen im Unterricht, aber auch für eine ganze Projektwoche eingesetzt werden.
Schulen müssen Pioniere des nachhaltigen Wandels werden. Davon ist der Bildungsexperte überzeugt. Deshalb ist es ihm wichtig, nicht nur punktuelle Veränderungen anzustoßen, sondern die – einst von der UNESCO beschlossene – Bildung für nachhaltige Entwicklung fest im Lehrplan zu verankern. Schon vor Jahren hat Greenpeace aus diesem Grund das „Bündnis ZukunftsBildung“ ins Leben gerufen und arbeitet aktiv auf Bundes- und Länderebene in Gremien und Behörden mit. Tatsächlich wurde schon einiges erreicht. Um nur ein Beispiel zu nennen: An Hochschulen ist heute in fast jedem Studiengang ein Nachhaltigkeitsseminar vorgesehen, ganz egal, ob die Studierenden für Elektrotechnik, Jura oder Psychologie eingeschrieben sind.
GUT ZU WISSEN
Das interaktive Bildungsmaterial ist kostenfrei zugänglich und mit jedem Browser abrufbar. Das Angebot ist auf Bildungspläne und den Unterrichtsalltag der Klassen 7 bis 11 ausgerichtet. Die Module können variabel zusammengestellt werden. Sie regen zu vertiefenden Diskussionen und zur Meinungsbildung an, informieren über internationale Zusammenhänge und zeigen Wege, sich zu beteiligen und zu handeln.
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01Greenpeace weltweit
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02Liebe Förderinnen und Förderer
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03Rätsel – Energie und Verkehr neu denken
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04„Wir haben viel erreicht“
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05„Schluss mit der Wohlstandslüge!“
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06Billigfleisch killt Wald und Klima
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07Meldungen
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08Nachhaltiger Stoff
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09Lesermeinung
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10Engagement zeigt wirkung
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11für die Meere um die halbe welt
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12„Ein ganz besonderes Juwel“
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13Giftmüll zurück- geholt
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14Erfolge
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15Greenpeace natürlich mitbedenken
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16„Diesen Erfolg hätten wir uns nicht träumen lassen“
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17Impressum 01/20
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0424Jung & engagiert
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0324Genug geholzt!
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0224Schmutzige Geschäfte
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0124OBJEKT DER BEGIERDE
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0423SOS Karpaten
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0323Freiheit fürs Vieh!
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0223AUSLAUFMODELL
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0123DOWN UNDER
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0422Unter Beschuss
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0322RAINBOW WARRIORS
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0222FÜR FRIEDEN
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0122Über Leben
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0421Aufgedeckt
- 0321
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0221Das Undenkbare schaffen
- Schule neu machen
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0121UNGENIESSBAR
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0420NEUE HEIMAT
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0320LEBEN ODER TOD
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0220Eine Frage der Haltung
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0120Wag’ den Sprung
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0419Angeklagt
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0319Endlich
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0219Für Europa!
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0119So eine Scheiße!
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0418Tödliches Palmöl
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0318die welt sieht rot
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0218Schützt die Antarktis!
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0118Kongo
- 2017 Jahresrückblick
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0417Tatort Kotelett
- 2017 Wahlkompass
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0317Planet Earth First
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0217Arme Sau
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0117OPERATION SMARTPHONE
- 2016 Jahresrückblick
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0416DIE PLASTIK-PLAGE
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0316TTIP: Die Enthüllung
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↓Ältere Ausgaben als PDF-Version
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0216#Wellemachen
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0116Tatort Meer
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0415Wale in bedrängnis
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0315Bitterer Beigeschmack
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021520 Jahre Brent Spar
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0115Was war das noch mal für ein Fisch
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0414Weil es sonst keiner macht
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0314Schluss mit Giftig
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0214George Clooney
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0114Wir sind viele
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0413Kampf um die Arktis
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0313Das Summen verstummt
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0213Auf Erfolgskurs