MEERE

Für die Meere um die halbe Welt

Pol-zu-Pol-Tour: Mit diesem dritten Teil endet die einjährige Greenpeace-Schiffsexpedition

Seit einem Jahr dokumentiert Greenpeace mit der Pol-zu-Pol-Tour die Schönheit der bedrohten Meere, um die UN von der Notwendigkeit eines starken globalen Hochseeschutzabkommens zu überzeugen. Denn die Meere sind durch Klimaerhitzung, Artensterben, Überfischung, Verschmutzung und Tiefseebergbau bedroht wie nie. Nach Einschätzung von Greenpeace und vielen Meeresforschenden müssen 30 Prozent der Ozeane bis spätestens 2030 konsequent geschützt werden. Diese Expedition zeigt: Es ist höchste Zeit, die einzigartigen marinen Ökosysteme zu bewahren.

Pinguine

Die Zügelpinguin-Populationen auf der antarktischen Elefanteninsel (Elephant Island) sind in den vergangenen 50 Jahren geschrumpft, manche um bis zu 77 Prozent. Der dramatische Rückgang der Bestände, den sechs US-Forscherinnen und Forscher per Handzählung und Drohnenaufnahmen ermittelten, lässt erahnen, dass sich das Ökosystem des Antarktischen Ozeans grundsätzlich verändert. Da die Pinguine an festen Plätzen leben und mit Veränderungen klar kommen müssen, fungieren sie als eine Art Frühwarnsystem: Wenn es ihnen nicht gut geht, sind die Bestände anderer Lebewesen auch nicht gesund.

KLIMAWANDEL

Während die beiden Greenpeace-Schiffe „Arctic Sunrise“ und „Esperanza“ die Antarktische Halbinsel umrunden, werden dort erstmals 20 Grad Celsius gemessen. „Dieser Temperaturrekord ist alarmierend, die Eismassen werden schneller schmelzen und der Meeresspiegel stärker ansteigen als bislang angenommen“, sagt die Greenpeace-Meeresexpertin Helena Spiritus, die bei dieser dritten Etappe der Pol-zu-Pol-Tour mit an Bord war.

Prominente Unterstützung

Als Greenpeace-Ozeanbotschafter und -botschafterin sind die beiden preisgekrönten Schauspieler Gustaf Skarsgård (Vikings, Westworld), rechts im Bild, und Marion Cotillard (La Vie En Rose, Inception) mit an Bord. „Ich bin hier, um über diese fragile Wildnis zu berichten. Wir alle haben die Pflicht, die Ozeane zu schützen und der Natur eine Chance zu geben, sich selbst zu heilen“, sagt die Französin, die Greenpeace bereits seit 20 Jahren unterstützt.

FORSCHUNG

Welchen Schaden richtet der Mensch in der Antarktis an? Um diese Frage zu klären, nehmen die mitgereisten US-Forscherinnen und -Forscher Wasserproben. Einmal wollen sie – eine Premiere in der Antarktis – in den Proben DNA-Analysen durchführen und den Arten­katalog für das Südpolarmeer erweitern. Zum anderen wird untersucht, wie verschmutzt die Gewässer bereits sind. Deshalb werden die Proben auch auf Mikrofasern und PFA-Chemikalien getestet. Die Ergebnisse liegen voraussichtlich im Juni vor.