Lesermeinung

„So unnötig wie ein Kropf“

SUVs erhitzen die Gemüter. Kaum je zuvor haben uns so viele Förderinnen und Förderer ihre Meinung dazu aufgeschrieben

Wulf-D. Pitsch
Bad Driburg

SUVs sind laut, teuer, benötigen Unmengen Platz und sind der Gipfel der Ressourcenverschwendung. Auf der IAA-Demo in Frankfurt erfuhr ich zu meinem Entsetzen, dass alle CO2-Einsparungen der vergangenen 20 Jahre bei den Kraftwerken und Gebäudeheizungen durch den CO2-Anstieg im Verkehrsbereich wieder zunichte gemacht worden sind.

Barbara RoY
Heidelberg

SUVs sind so unnütz wie ein Kropf! Seit zehn Jahren verteile ich höflich formulierte „Strafzettel“ an SUVs, bei denen ich mich am Greenpeace-Flyer „Mit Vollgas ins Klimachaos“ orientiert habe. Doch es ist eine Sisyphusarbeit, es werden immer mehr SUVs! Wenn mein netter „Strafzettel“ entdeckt wird, ist die Folge meist ein Wutausbruch.

Jürgen Sohr
Nürnberg

Wer mit SUVs in der Stadt herumfährt, dokumentiert damit seinen Egoismus und seine Rücksichts­losigkeit gegenüber seinen Mitmenschen. Der SUV ist die größte Modesünde aller Zeiten! Die zu hohen und zu breiten Fahrzeuge hätten niemals eine uneingeschränkte Zulassung bekommen dürfen. Kleine Stückzahlen für spezielle Anwender wie Förster wären okay.

George Broom
Mönchengladbach

Die Produktion von SUVs ist erneut ein Beweis für die Tatenlosigkeit der deutschen Bundesregierung. Erstaunlicherweise hat sich die Besteuerung von Verkehr zusätzlich nach Gewicht des Fahrzeugs in Deutschland noch nicht durch­gesetzt.

Dr. Niels Kegel
Düsseldorf

Wir fahren einen alten Mini und einen Mittelklasse-SUV. Beide verbrauchen ca. 6,5 Liter auf 100 Kilometer. Für den Mini werden wir geschätzt, für den SUV verflucht. Warum? Die Diskussion ums Auto sollte sich um Verbrauch und Platzbedarf drehen und nicht um Karosserie­typen. Undifferenziertes SUV-Bashing hilft hier nicht.

Erwin Reimann
Weißenthurm

Leider kommt es auch bei der Beurteilung von SUVs wieder nur zu einer kollektiven Verdammnis. Ich denke, hier muss man deutlich unterscheiden, ob jemand ihn als Statussymbol fährt oder – wie wir – einen SUV, der bei unserer moderaten Fahrweise unter sieben Liter auf 100 Kilometer verbraucht (CO2  123g/km). Wir fahren diesen SUV, weil das Ein- und Aussteigen sowie die erhöhte Sitzposition altersgerechter ist als in herkömm­lichen Limousinen.

Andreas Rietschel
Rudolstadt

Diese Nobelpanzer sind eine Pest: Zu groß für unsere zu engen Straßen und Städte, reine Materialverschwendung, und sie produzieren logischerweise mehr Abgase. SUV-Fahrer sind häufig aggressiv und drängeln. Es scheint sich zu bewahrheiten, dass in „Weltuntergangszeiten“ genau das gemacht wird, was nicht sein soll. Mir kommt das so vor, wie das Lebensgefühl, das im hohen 14. Jahrhundert zur Zeit des schwarzen Todes herrschte. Wir müssen alle sterben, in diesem Falle an der Pest, also lassen wir noch mal richtig die Sau raus, wie es unsere Spaßgesellschaft beweist.

Andreas Rietschel
Rudolstadt

Diese Nobelpanzer sind eine Pest: Zu groß für unsere zu engen Straßen und Städte, reine Materialverschwendung, und sie produzieren logischerweise mehr Abgase. SUV-Fahrer sind häufig aggressiv und drängeln. Es scheint sich zu bewahrheiten, dass in „Weltuntergangszeiten“ genau das gemacht wird, was nicht sein soll. Mir kommt das so vor, wie das Lebensgefühl, das im hohen 14. Jahrhundert zur Zeit des schwarzen Todes herrschte. Wir müssen alle sterben, in diesem Falle an der Pest, also lassen wir noch mal richtig die Sau raus, wie es unsere Spaßgesellschaft beweist.

Renate Boggs
Hof/Saale

Die SUVs verkaufen sich wie warme Semmeln. Wie sieht es mir den Abgasen bei diesen Stadtgeländewagen aus? Man hört nichts. Es gibt doch Möglichkeiten, die Emissionen zu verringern. Die Industrie könnte da viel machen, z.B. Filter einbauen. Den Einwand, dass es zu teuer wird, kann man nicht gelten lassen. Wer sich ein Auto kauft, das über 30.000 Euro kostet, kann auch ein paar tausend Euro mehr bezahlen, damit es sauberer wird. Ich verstehe die Leute schon, dass sie gern ein großes Auto besitzen möchten, das übersichtlich ist und in das man bequem einsteigen kann. Dafür müssten sie aber auch eben etwas mehr berappen, damit es klimafreundlicher wird.

Sabine Hoffmann
Altrip

Die Kisten sind für mich das Schlimmste, was es an Fahrzeugen gibt. Wie ein Wettrüsten kommt es mir vor.  Von vielen höre ich, dass sie einen SUV fahren wegen der Sicherheit ihrer Kinder. Dann fahren sie selbst wider alle Straßenverkehrsregeln. Unmöglich! Die Autofahrer würden besser angepasst fahren und dadurch die Sicherheit erhöhen und sich damit etwas weniger klimaschädlich verhalten. SUVs sollten in Parkhäusern und auf Parkflächen für zwei Plätze zahlen müssen, denn das nehmen sie beim Parken auch ein. Selbst ein kleines Auto findet auf dem Parkplatz neben einem SUV nicht genug Platz. Die Einnahmen könnten für Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden.

Stephan de la Motte
Poing

Meiner Erfahrung nach sind alle befestigten und auch die meisten unbefestigten Straßen Europas so gut, dass sie von jedem PKW problemlos befahren werden können. Nur bei extremen Wetterverhältnissen und in abgelegenen Gebieten sind echte Geländewagen für unbefestigte Straßen sinnvoll. SUVs haben die Nachteile von Geländewagen ohne deren Vorteile bzw. Rechtfertigung. Diese Nachteile gehen überwiegend zu Lasten der Allgemeinheit: höhere Umweltbelastung bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung; höhere Unfallwahrscheinlichkeit und größerer Schaden bei den übrigen Verkehrsteilnehmern; Blockade von engen Straßen und Parkplätzen in alten Städten und Gemeinden Europas. Zur ganzen Welt kann ich nicht sicher etwas sagen, weil ich mich zu wenig auskenne, aber in Europa sollten SUVs meiner Meinung nach gar nicht zugelassen werden.

Stefan Bechheim
Bremerhaven

SUVs sind ein Spiegel unserer Gesellschaft: Ich an erster Stelle, egal ob ich in o einem Drei-Tonnen-Ungetüm alleine sitze, den Blechprotz halb auf dem Gehweg parken muss, da eine normale Parkfläche nicht reicht (alles schon erlebt – die Kinderwagen und Rollatoren müssen halt über die Wiese) und beim Unfall den Kleinwagen meines Gegners plätte. Vorsintflutlicher CO2-Ausstoß, Ressourcenverschwendung, zu hoher Spritverbrauch – egal, sollen die anderen doch erst einmal die Welt retten. Da wir ja anscheinend auf Vernunft nicht setzen können, ist es unverständlich, warum die Politik hier nicht einen Riegel vorschiebt und diese Schwachsinnsautos mit entsprechenden Steuern belegt, mit anderen Maßnahmen deren Attraktivität minimiert (z. B. Zufahrtsverbot Innenstädte) oder sogar die Zulassung verweigert, aber das wäre ja total beSCHEUERt und sicherlich auch „gegen den gesunden Menschenverstand“. Besser einen SUV-Gipfel im Kanzleramt veranstalten und den hiesigen Autoproduzenten gute Geschäfte ermöglichen – die armen Firmen sind ja noch so gebeutelt vom Dieselskandal, dafür konnten sie nichts und das muss man ja schließlich kompensieren.

Lucie und Thomas Schmid
München

Zuerst muss festgestellt werden, dass „SUV“ nicht gleich „SUV“ ist: Da gibt es einerseits Dickschiffe, die tatsächlich nur noch lächerlich und protzig sind, aber andererseits bieten kleinere Modelle wie der Audi Q 3, der BMW X 1 oder der Skoda Kamiq gerade Menschen mit Rückenproblemen große Hilfe beim Ein- und Aussteigen (und gute Sicht). Dazu kommt, dass diese Modelle meist auch noch sparsamer sind als viele „normale“ Autos. Und wer pauschal den Diesel verdammt, sollte wissen, dass man beim Wechsel auf einen Benziner klimatechnisch lediglich den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Je ehrlicher und fairer wir als Greenpeacer auch mit diesem Thema umgehen, umso mehr werden wir gehört und verstanden!

A. Schneider
Seelen

Ich wohne auf dem Land. 2019 waren auf den hiesigen Landstraßen extrem viele SUVs unterwegs. 2020 ist es nicht anders. Kein Wunder. Die Hersteller locken mit Prämienangeboten bis zu 10.000 Euro für den Kauf eines solchen Fahrzeugs. Für mich gehören diese CO2-Dreckschleudern von der Straße. Auf die Vernunft der Fahrer kann man nicht bauen. Daher am besten: Herstellung einstellen!

Rudolf Höges
Berlin

Ich bin notorischer Fahrradfahrer in Berlin, trotz unzureichender Infrastruktur und aggressivem Fahrverhalten der PKW- und SUV-Nutzer. Trotzdem: Schuldzuweisungen an SUV oder Diesel haben allein den Zweck, Menschen gegeneinander aufzubringen und damit gemeinsame sachliche Lösungen gegen die Interessen der Großfinanz zu verhindern. Der Amazon-Auslieferer, der Urlaubsflieger, der Kreuzfahrer, die Serverfarmen, die Rohstoffausbeutungen, die Nahrungsmittelvernichtungen, Flüchtlinge … alles dasselbe, alles richtig, aber: Die (Umwelt)Zerstörung hat nur eine Ursache: das gnadenlose ungebremste Wachstumsdogma in allen Bereichen. Von dieser Ursache wird mit allen Möglichkeiten abgelenkt, sie wird weitestgehend totgeschwiegen, mit absurden Nachhaltigkeitsparolen wird Verschwendung übertönt, zur Not werden noch Ängste erzeugt. Hauptsache der ungebremste Konsum geht weiter. Dabei bräuchten wir eigentlich 2-stellige Schrumpfungsraten statt Wachstum. Mit einer gerechten Umverteilung global und gesellschaftlich.

Thomas Wilhelmi
Marktschorgast

Diese Protzkisten sind schlimm! Meist egoistische Autofahrer, denen das Klima egal ist! Manche können nicht einmal über ihr Auto schauen, sind kleiner als ihr „zweites Wohnzimmer“! Sie verbrauchen eine Menge Sprit und machen durch die breiten Reifen eine Menge Abrieb und auch Lärm! Außerdem blenden sie!

Eckhard Piper
Oberkochen

Letztens klopfte ich an die Fensterscheibe eines SUVs, indem eine junge Mutter mit Handy am Ohr saß, die ihre Tochter von der Schule abholen wollte. Der Motor lief und lief schon seit einigen Minuten, und der Auspuff zeigte Richtung Schuleingang. Deshalb fragte ich die junge Dame: “Warum schalten Sie den Motor nicht ab? Sie verpesten doch hier die ganze Luft.“ Ihre kurze Antwort war “Ach so?!“, und der Motor lief weiter.

Markus Zillinger
Herrnburg

Vor drei bis vier Monaten erschien im “SPIEGEL” eine ganzseitige Anzeige, die mir fast die Sprache verschlug. Beworben wurde der SUV “Jeep Grand Cherokee”. Ganz unten stand der Benzinverbrauch auf 100 km: innerorts 25,7 Liter. Außerorts erinnere ich nicht mehr, dafür aber den kombinierten Durchschnittsverbrauch: 17,9 Liter. Ich wusste nicht, dass heutzutage noch PKW gebaut werden mit einem derartig hohen Spritverbrauch! Und dass diese auch noch für den Straßenverkehr zugelassen werden dürfen. Für die Rettung unserer Umwelt ist es nach Meinung einiger Wissenschaftler vielleicht schon „5 nach 12“, und dann so etwas! Hier sollte die EU Verbote anordnen, möglichst für alle SUVs, angefangen mit den schlimmsten Dreckschleudern!

Christel Biebrach
Hamburg

Ich lehne diese Fahrzeuge ab. Darum ärgert es mich sehr, dass bei der Euphorie über die Planung der Tesla-Fabrik in Brandenburg übersehen wird, dass Elektro-SUVs hergestellt werden sollten. Selbst wenn der Materialeinsatz geringer ist bei Elektrofahrzeugen:Arbeitsplätze um jeden Preis?

Reinhard Bauer
Klosterreichenbach

Nun muss ich doch mal eine Lanze für den SUV brechen! Natürlich gibt es die „Helikopter-Eltern“ die in (Groß-) Städten mit ihren Allrad-SUVs ihre Kinder 100 Meter zur Schule fahren. Aber es gibt auch Menschen über 65 Jahre, die Jahrzehnte (körperlich) gearbeitet haben und nicht mehr ganz so gelenkig sind wie es uns die Werbung vorschreibt. Ich musste meine demente und pflegebedürftige Mutter jedes Quartal zu verschiedenen wichtigen Arztterminen fahren. Da sind diese höher gelegten SUVs von Vorteil; natürlich auch bei uns (Nordschwarzwald) hier im Winter auch ohne Allrad-Antrieb.

Thomas Braach
München

Ich nutze generell den ÖPNV und fahre nur einmal in der Woche mit unserem Kleinwagen zum Einkaufen. Mein schönstes SUV-Erlebnis war, als zwei dieser Prachtexemplare links und rechts von mir so eingeparkt hatten, dass ich durch den Kofferraum einsteigen musste. SUVs haben einen miserablen ökologischen Fußabdruck und sind im täglichen Münchner Stau genauso schnell, wie alle anderen: Tempo null! Generell stellt sich mir die Frage, warum in den meisten Autos immer nur eine Person sitzt. Vor allem in Großraumfahrzeugen wie SUVs. Diese Autos halte ich für überflüssig.

Klaus Kaiser
Berlin

Trotz aller Appelle zu Klimaschutz und CO2-Reduktion ist der Egoismus vieler Deutscher erschreckend: Die Zahl der SUV nimmt ungebremst zu, obwohl sie mehr Sprit fressen, mehr Abgase ausstoßen und viel mehr Platz brauchen. Möchtegerne, Machos, Angeber, so weit die Straße reicht. Sehenden Auges steuern wir auf die Katastrophe zu.

Anneliese Rogoll
Berlin

Ich finde es zu Zeiten der Klimaerwärmung völlig unangemessen, ein derart klimaschädliches Auto zu fahren, vor allen in den Städten, in denen auch noch die Parkplatznot hinzukommt. Auf dem Land brauchen Menschen vielleicht größere Autos als PKW. Allerdings brauchen diese wahrscheinlich Autos, mit denen man Vieh transportieren und Ernte einfahren kann. Also sind SUVs wohl eher Angeberautos, die kein Menschen mit einem stabilen Selbstwert- und Verantwortungsgefühl braucht.

Karl-Heinz Hampe
Hemmingen

SUV = sinnlos und verkehrt. Immer größer, breiter, höher und teurer. Wo zwei SUVs parken ist Platz für drei VW Polos. SUVs haben einen Luftströmungswiderstand wie ein Kleintransporter, trotz „sparsamer“ Motoren. Ab 80 km/h sind sie Spritsäufer. Mein Vorschlag wäre, die KfZ-Steuer ordentlich zu erhöhen. Das würde aber zu einem Aufschrei der Automobilhersteller führen. Und die Politiker hätten wieder Angst vor dem Verlust der Wählergunst. Also passiert wieder gar nichts.

Rudi Sturm
Teisendorf

Gerade viele Ältere müssen beim Einsteigen ein höheres Auto wählen. Spricht man über den Spritverbrauch heißt es: Ich fahre eh so wenig und er braucht weniger als der Vorgänger, auch brauche ich mehr Sicherheit weil alle Autos größer werden.

M.Schneiderheinze
Hamburg

Zum Thema SUVs vertrete ich die Auffassung, dass die massenhafte Produktion und leider auch der verstärkte Erwerb dieser Fahrzeuge eine gegenwarts- und noch mehr zukunftsfeindliche Entwicklung sind, für die es keinerlei Rechtfertigung gibt. Wenn schon unsere Regierung und auch die Parteien aus offensichtlichen Gründen dieser Fehlentwicklung nicht entgegentreten, ist es um so mehr zu begrüßen, dass Greenpeace sich dieser Thematik annimmt und an die Vernunft der Gesellschaft appelliert.

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Unsere Frage an Sie:
Was können wir aus der globalen Corona-Krise lernen?