Frieden
Atomwaffen? Nein Danke
Der erste Atomausstieg in Deutschland ist bald geschafft, der zweite steht noch an:
Noch immer lagern hierzulande US-amerikanische Atomwaffen.
Fünfundsiebzig Jahre nach Hiroshima und Nagasaki protestierten Greenpeace-Aktive Anfang August mit einem Heißluftballon am rheinland-pfälzischen Fliegerhorst Büchel. Dort befinden sich etwa 20 US-amerikanische Atombomben, die eine bis zu 13-mal stärkere Sprengkraft als die Hiroshima-Bombe haben. Kurz darauf verliehen Greenpeace-Ehrenamtliche im ganzen Land ihren Friedensbotschaften mit Licht- und Kunstaktionen Nachdruck.
Dort befinden sich etwa 20 US-amerikanische Atombomben, die eine bis zu 13-mal stärkere Sprengkraft als die Hiroshima-Bombe haben. Kurz darauf verliehen Greenpeace-Ehrenamtliche im ganzen Land ihren Friedensbotschaften mit Licht- und Kunstaktionen Nachdruck. Greenpeace fordert, dass Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag unterschreibt. Sollten sich die USA für einen Abwurf der Bomben entscheiden, werden deutsche Piloten diese mit deutschen Kampfjets ins Ziel fliegen. Dazu hat sich Deutschland im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe verpflichtet – obwohl von deutschem Boden nur Frieden ausgehen sollte.
Greenpeace-Protest vor dem Verteidigungsministerium gegen
den Kauf von atomwaffenfähigen Kampfjets
Die Bedrohung durch einen Atomkrieg im Jahr 2020 ist so groß wie nie zuvor: Die „Doomsday Clock“ – sie zeigt das Risiko an – steht gerade einmal 100 Sekunden vor zwölf. „Nach Jahren der Abrüstung droht eine neue Aufrüstungsspirale. Es liegt in der historischen Verantwortung Deutschlands, sich dieser nuklearen Aufrüstungsspirale zu verweigern“, fordert der geschäftsführende Greenpeace-Vorstand Roland Hipp. Wie Greenpeace nachweist, gefährden die Bomben in Büchel auch die Sicherheit der Menschen in Deutschland, denn das Land selbst werde dadurch zum potenziellen Aggressor und somit möglicherweise zur Zielscheibe für einen Atombombenangriff.
Eine im Auftrag von Greenpeace erstellte Studie zeigt, dass beim Abwurf einer Atombombe mit einer Sprengkraft von 20 Kilotonnen auf das politische Zentrum Berlins allein hier 195.000 Menschen sofort durch die Druck- und Hitzewellen sowie die radioaktive Strahlung getötet würden. Der „zweite Atomausstieg“ Deutschlands wäre ein wichtiges Signal an andere Länder, um zu sagen: „Atomwaffen? Nein danke.“
DESHALB FORDERT GREENPEACE DIE BUNDESREGIERUNG DAZU AUF:
die erweiterte nukleare Teilhabe zu beenden – dafür sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar 78 Prozent der Befragten,
den Abzug der Atombomben durchzusetzen – das befürworten 84 Prozent der Befragten,
den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, der Forschung, Entwicklung, Lagerung, Transport, Stationierung und die Drohung mit Atomwaffen verbietet – 92 Prozent stimmen zu.
Im Jemen sterben Menschen durch Bomben der deutschen Waffenschmiede Rheinmetall, in Mexiko wurden Studentinnen und Studenten mit deutschen G36-Sturmgewehren niedergeschossen, im indonesischen Bürgerkrieg tauchten Kriegsschiffe aus Deutschland auf, und auch Polizeikräfte in Belarus nutzen deutsche Waffen. Das sind nur einige Rüstungsexportskandale, die das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) im Auftrag von Greenpeace zusammengetragen hat. Die HSFK-Gesamtbilanz der Rüstungsexportpraxis seit 1990 entkräftet den Mythos der angeblich restriktiven deutschen Rüstungsexportpolitik. Tatsächlich verstoßen die deutschen Rüstungsexporte seit 30 Jahren gegen den „Gemeinsamen Standpunkt“ der EU zu Rüstungsexporten. „Sehenden Auges exportiert die Bundesregierung Rüstungsgüter in Krisenregionen und instabile Länder, wo deutsche Waffen in blutigen Bürgerkriegen oder zur Niederschlagung friedlicher Proteste eingesetzt werden“, sagt Alexander Lurz, Abrüstungsexperte bei Greenpeace, und fordert:„Wir brauchen ein striktes Rüstungsexportgesetz, das die Ausfuhr in Drittstaaten verbietet.“
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