Mehrere Monate hat die Coronapandemie die öffentliche Debatte bestimmt. Zerstörerische Brände in den USA, in Russland und Brasilien, Temperaturrekorde in der Arktis, Berichte über das dramatische Artensterben und auch die Folgen der Trockenheit in Deutschland erinnern die Menschen nun wieder daran, dass es schon vorher eine massive Bedrohung für uns alle gab und weiterhin gibt: die Klima- und Artenkrise.
Auf Druck der Umweltbewegung fängt die Politik an, sich zu bewegen, aber das geschieht angesichts der Herausforderung noch zu langsam. Etwa die Bundesregierung, die sich gegen eine Kaufprämie für klimaschädliche Verbrenner stellt, aber deren Neuverkauf ab 2025 nicht verbieten will. Oder die EU-Kommission, die eine Anhebung des Klimaziels für 2030 in die Wege leitet, es aber nicht am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichtet. Den „Klimawandel“ in der Politik müssen wir nun beschleunigen.
Dafür macht sich Greenpeace stark: Damit etwa Schutzgebiete im Meer auch tatsächlich vor den Schleppnetzen der Fischindustrie sicher sind, haben Greenpeace-Aktive an mehreren Stellen in Nord- und Ostsee schwere Steine versenkt (S.8). Um der Verkehrswende den nötigen Schwung zu geben, haben wir kalkulieren lassen, wie schnell Diesel und Benziner von Europas Straßen verschwinden müssen. Und wir haben die Menschen gefragt, wie sich ihr Leben durch Corona verändert hat. Und siehe da: Viele Menschen konnten der ruhigeren, konzentrierteren Zeit auch etwas abgewinnen. Sie wünschen sich weniger sinnlosen Konsum, eine neue, saubere Mobilität und vor allem eine intakte Natur (S.21).
Jede einzelne Antwort ist uns Ansporn, nicht nachzulassen mit unserem Einsatz für einen lebenswerten Planeten. Danke, dass Sie die Arbeit von Greenpeace möglich machen.
Ihr
Martin Kaiser