Lesermeinung

Zwischen Hoffen und bangen

Auf die Frage, wer oder was in der Klimakrise Hoffnung gibt, fielen die Antworten der Förderinnen und Förderer durchwachsen aus.

Jürgen von der Heyde
Pinneberg

Ich hoffe auf die jungen Menschen, die das Klima viel ernster nehmen als die meisten Älteren und die meisten Politiker. Die Jungen müssen weiter jede Woche protestieren. Wenn die Grünen nächstes Jahr in die Regierung kommen, bekommt das Klima einen wichtigeren Stellenwert. Auch Greenpeace bringt sich hier immer wieder wirkungsvoll ein. Ebenso ­Greta, die hoffentlich so weitermacht. Und mit der neuen Regierung in den USA kommt hoffentlich ein besserer Klimaschutz zustande.

 

Markus Schlenk
Maintal

Die Weltbevölkerung wächst immer noch, und der Planet fängt an, sich zu wehren. Manchmal denke ich, wenn es uns dann nicht mehr gibt, kann er sich erholen. Das ist zynisch, das ist schwarz. Angesichts der weltweit verbreiteten Meinung, dass erst mal „der Andere“ anfangen soll, sich zu ändern, werden wir uns immer im Kreis drehen und die Bemühungen Einzelner verlaufen im ölverschmutzten Sand. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem einzigen Boden, den wir haben und auf dem wir leben, ist beängstigend.

 

Cornelia Fuchs
Übersee

Trotz Klimakrise lebt meine Hoffnung noch immer. Die vielen Demos bestärken mich darin, dass die gesamte Gesellschaft einen lebensnotwendigen Umwelt- und Klimaschutz befürwortet. Bitte, liebe Jugend, Eltern und Großeltern auf der ganzen Welt, macht dringend damit weiter. Danke!

 

Heidi Hawa
Freystadt

Ich habe in der Klimakrise leider keine Hoffnung. Es tut sich einfach zu wenig. Die meisten Menschen machen weiter wie bisher, Hauptsache, sie müssen ihren Lebensstil nicht ändern.

 

Gisela Hänig
Kranenburg

Meine Hoffnung gründet sich auf die Natur, denn sie lässt sich das nicht mehr gefallen und schickt uns nun zunächst einmal eine Pandemie. Das ist nur der Anfang. Ein großes Umdenken und Umhandeln muss stattfinden, um noch größere Katastrophen zu vermeiden. Das ist im Großen wie im Kleinen, zum Beispiel bei unserem Körper: Hören wir nicht auf ihn, werden wir krank. So zwingt er uns zu Veränderungen.

 

Axel Ott
Kirchheim unter Teck

Hoffnung geben mir aktive Vereine wie Greenpeace, NABU, der Verkehrsclub VCD und andere als Gegenpart zur untätigen Politik und zur Industrie. Ich hoffe sehr, dass die Aktivistinnen und Aktivisten unterstützt und gehört werden.

 

Erwin Reimann
Weissenthurm

Hoffnung in der Klimakrise geben mir: die langjährigen, weltweiten Aktivitäten von Greenpeace; dass aus der Einzelaktion von Greta Thunberg im August 2018 in nur zwei Jahren die weltweite Bewegung „Fridays for Future“ geworden ist; dass man in der deutschen Politik, der Wirtschaft und in den Medien den Schuss gehört hat. Sicher ist auch in unserem Land diesbezüglich noch „Luft nach oben“, doch Fakt ist, dass wir nach dem Ausstieg aus der Kernenergie, nun auch beim Ausstieg aus der Braunkohle (wenn auch erst im Jahr 2038) wieder die Vorreiterrolle übernommen haben. Bei all der zum Teil auch polemischen Kritik am Verhalten der Verantwortlichen in unserem Land darf man das nicht vergessen. Leider fehlen aber – weltweit – die „Nachreiter“! Die werden wir nur finden, wenn es uns gelingt, der Welt zu zeigen das man ökologische und ökonomische Interessen sinnvoll miteinander in Einklang bringen kann. Ich glaube: Wir schaffen das.

 

Uwe Götz
Bochum

Ich finde Hoffnung und Halt in unserer örtlichen XR-Gruppe. Es ist schön zu sehen, wie viele gleichgesinnte Menschen es gibt, die sich für den Erhalt unseres schönen Planeten Erde vehement einsetzen.

 

Claudius Bartsch
Lüdenscheid

Hoffnung sind mir Aussagen zur “Erbauung und Erweckung” von Sören Kierkegaard, Eugen Drewermann und von Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. All diese sind mir „wie Brot“ und geben mir Kraft. Auch ich glaube, dass diese beispiellose Zivilisationskrise nur durch die Verbindung von Spiritualität und Intellektualität bewältigt werden kann.

 

Susanne Bielenberg
Heiligenstedten

Meine Antwort lautet: ICH – durch mein umsichtiges Denken und Handeln. Dazu gehört: Beobachten der Natur und sich dieser angleichen, da wir doch ein Teil davon sind, Vermeidung von Müll, einen freundlichen Umgang mit den Mitmenschen pflegen, Glück empfinden, wenn ich auf meiner Wiese liege, die Bienen brummen höre, meine Hunde da sind und meine Familie ist gesund. Das gibt mir Kraft, und daraus erwächst Hoffnung, die man niemals aufgeben darf.

 

Wolfgang Kasten
Hamburg

Bekannterweise stirbt die Hoffnung zuletzt. Ich bin der festen Meinung, dass die Klimakrise nicht mehr aufzuhalten ist. Unser Planet kann nicht wachsen, die Erdbevölkerung nimmt stetig zu und damit auch die Ernährungsproduktion und der Verkehr. Das System ist krank Mir wird schlecht, wenn ich das Überangebot im Supermarkt sehe, selbst in der Pandemiekrise wird nur darüber nachgedacht, wie die Wirtschaft am Laufen gehalten werden kann. Gleichzeitig schmelzen Gletscher, sterben Wälder und Tierarten, Meere versinken im Plastikmüll. Es gibt Förderprämien für E-Autos, gekauft werden fette Hybridpanzer mit Verbrennungsmotor. Deutschland muss offensichtlich mal so richtig absaufen, damit die Menschen die Klimaproblematik erkennen.

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