Lesermeinung

„Unsäglich verlogen“

Auf die Frage, wie sich Greenpeace für die Zukunft aufstellen soll, haben Förderinnen und Förderer verschiedene Vorstellungen

Helmut Frieder
WITTEN

Greenwashing par excellence begegnet mir ständig in dem Wort: Biogas oder -sprit und stört mich eklatant. Weder das Gas noch der Sprit haben mit Bio das Geringste zu tun. Das Wort Bio ist in diesem Zusammenhang Greenwashing der Superlative. Die zutreffende Bezeichnung sollte sein: Agro-Techno-­Chemo-Gas beziehungsweise -Sprit, kurz ATC-Gas oder -Sprit. Bitte starten Sie eine Kampagne um dieses unselige Unwort Biogas beziehungsweise -sprit aus der Welt zu schaffen.

Ingrid Kutzbach
Hofgeismar

Ich entgehe vorgetäuschter Nachhaltigkeit, indem ich mich vegan ernähre, ohne industriell vegane Lebensmittel, die oft auch eine Art von „Greenwashing“ sind. Sie täuschen vor, biologisch wertvoll zu sein, bestehen aber zum großen Teil aus Zusatzstoffen und oder chemisch veränderten „Lebens“mitteln, um wie konventionelle Lebensmittel auszusehen oder im Geschmack ähnlich zu sein. Übrigens ist diese Art der Ernährung sehr preiswert!

Armin Schmidt
Maintal

Greenwashing begegnet mir in erster Linie beim Marketing der Supermärkte. Bilder von ländlicher Idylle, alles schön grün gefärbt. Unsäglich verlogene Ankündigungen über bessere Tierhaltungs­bedingungen in ferner Zukunft und gleichzeitiges Verramschen von Fleisch und sonstigen Lebensmitteln. Ich begegne dieser Unart, indem ich nie in Supermärkten oder gar Discountern einkaufe, ich kaufe ausschließlich zertifiziertes Bio, in erster Linie Demeter und ansonsten bei regionalen kleinen Familienbetrieben.

Sebastian Baudach
Leipzig

Die Satiresendung „Die Anstalt“ zeigte, was Green­washing auf dem Strommarkt bedeutet. Tatsächlich kann man hier zu 100 Prozent Ökostrom kaufen, der nur aus fossilen Brennstoffen gewonnen wurde – möglich machen das „grüne Lizenzen“ aus dem Ausland. Wir beziehen seit zwei Jahren Ökostrom von einem Anbieter mit strengen Kriterien und zahlen gern mehr für echten Solarstrom und dessen Ausbau.

Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Unsere Frage an Sie:
Kennen Sie in Ihrem Umfeld (Bau-)Vorhaben, die in Zeiten der Klimakrise nicht mehr realisiert werden sollten oder dürften?
Greenpeace Nachrichten
Barnerstraße 14d, 22765 Hamburg
Fax: 040 / 808 12 80 -99, gpn@greenpeace-nachrichten.de