Edda und Nele sind unzertrennlich. Beide Mädchen lieben Geschichten, Theaterspielen und vor allem die Namensgeber ihres Greenteams: Hühner. „Es tut gut, sie zu streicheln und ihnen einfach nur zuzugucken. Sie sind zufrieden mit dem, was sie haben“, sagt Edda. Zusammen mit Nele kümmert sie sich im nahen Kleintierzuchtverein um Kaninchen, Tauben, Hunde und eben Hühner. Vor allem die schlimmen Zustände in der Massentierhaltung haben die beiden Schülerinnen dazu bewogen, für Tiere und Umwelt aktiv zu werden. Schon seit drei Jahren sind Edda und Nele Vegetarierinnen. Ihre Hühner essen sie auf keinen Fall, deren Eier aber schon. „Denn wir wissen, dass es ihnen gut geht“, sagt Edda. Seit die beiden Neuntklässlerinnen aus Edingen, einer kleinen Stadt zwischen Mannheim und Heidelberg, im Sommer 2017 ihr Greenteam gegründet haben, schlägt ihr Herz auch für Tiere ferner Länder: Polarfüchse, Eisbären und Pinguine. Um die Bedrohung der Arktis- und Antarktisbewohner zu veranschaulichen, schütteten die besten Freundinnen blaue Tusche in die volle Badewanne, verteilten Eis aus dem Tiefkühlfach, drapierten auf einem Stück Styropor Schleichtiere – und schickten das Foto an Greenpeace. Die Jugendabteilung in der Hamburger Zentrale war begeistert von dieser kreativen Idee. Danach tingelten sie in ihrer Schule von Klasse zu Klasse, hielten kurze Vorträge und sammelten 500 Unterschriften zum Schutz der Antarktis. Noch dazu motivierten sie ihre Lieblingsband, sich für das Eismeer einzusetzen. Schließlich durften Nele und Edda als Vertreterinnen der Greenteams nach Berlin reisen. Dort übergaben sie die Antarktis-Petition, die allein in Deutschland 384.085 Menschen unterstützten, an den Parlamentarischen Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Michael Stübgen.
„Wir waren schon ein bisschen aufgeregt, vor allem, als wir erfuhren, dass wir auch was sagen sollten“,
verrät Nele. „Ja, das war ein kleiner Schockmoment“, pflichtet Edda ihrer Freundin bei. Doch trotz des hohen Adrenalinspiegels meisterten die „Crazy Chicken“ ihren Auftritt souverän, genauso wie jenen beim TV-Kindersender KIKA. Für Edda ist klar, dass sie später mal Tierpflegerin werden will. Nele dagegen kann sich gut vorstellen, Germanistik zu studieren und irgendwann vielleicht mal Bücher zu schreiben. Wohin ihre Reise auch geht, für beide Teenager ist klar, dass sie sich weiter für die Umwelt engagieren werden. Als nächstes zum Beispiel bei den Greenpeace-Jugendlichen.