Gruppenporträt
Kreativ für Wale und Dörfer
Walgesänge an den Landungsbrücken in Hamburg, plötzlich die Geräusche von Explosionen, gleichzeitig kippen einige Jugendliche in blauen Overalls um. Sie tragen metergroße Wale aus Pappe, hinter ihnen hängt ein Banner „Wir haben die Wa(h)l“. Greenpeace- Jugendliche, kurz Jaggies, in Aktion: Kreativ und bunt protestieren sie gegen seismische Tests im Ozean, die bei der Suche nach Öl und Gas Walen die Orientierung rauben, was für die Meeresgiganten tödlich enden kann. „Diese Aktion im Januar war besonders cool, weil wir sie allein organisiert haben“, erzählt Jana aus der Greenpeace Jugendgruppe (JAG) Osnabrück. „Der Flashmob war eine tolle Aktion, viele Leute sind auf das Thema aufmerksam geworden“, ergänzt Julia. Die beiden 15-Jährigen machen seit anderthalb Jahren bei der Greenpeace Jugend Osnabrück mit. Fast gleichzeitig ist auch Mathilda dazugestoßen. Schon mit elf Jahren hatte sie beschlossen, etwas für die Umwelt zu tun. Über die Kinderinternetseite von Greenpeace wurde sie damals auf das Greenteamprojekt für elf- bis 14-Jährige aufmerksam und meldete sich gemeinsam mit Freunden und Freundinnen an. „Wir haben Unterschriften für ein Schutzgebiet im Weddellmeer gesammelt, einen Infostand zu Klimaschutz und Müllsammelaktionen gemacht“, erzählt Mathilda. Mit 14 Jahren wechselte sie dann zur JAG und wurde – gemeinsam mit Julia, Jana und den anderen – gleich aktiv: Mitten in der Pandemie organisierten die Jugendlichen beispielsweise eine Fotoaktion unter dem Motto „Lasst die Dörfer nicht im Regen stehen“. Eines der letzten Dörfer, das durch den Braunkohletagebau zerstört werden soll, ist Lützerath. „Vor ein paar Wochen erst haben wir in der Fußgängerzone gelbe X und Infoflyer verteilt, um auf dieses bedrohte Dorf aufmerksam zu machen“, erzählt Jana. Die JAGs sind untereinander gut vernetzt. Sie treffen sich regelmäßig online, um gemeinsame Aktionen zu planen, auch bei der Walaktion haben die Osnabrücker gemeinsame Sache mit den Hamburger Jugendlichen gemacht. Im Herbst 2021 trafen sich Gleichgesinnte aus ganz Deutschland in Wolfsburg, wo sie VW zum Ausstieg aus dem Geschäft mit klimaschädlichen Verbrennerautos aufforderten. Für Mathilda ein Highlight: „Wir haben richtig viel Aufmerksamkeit von der Presse bekommen und waren auch in der Zeitung“, erzählt die junge Umweltschützerin. „Außerdem sind dort neue Freundschaften entstanden und wir haben viele coole Menschen getroffen!“ act.gp/3Ra1kPR Pauline Dechert