MEILENSTEIN

Am Morgen des 9. Juni 1988 sorgte die Crew des Greenpeace-Schiffes „Sirius“ und Aktive in mehreren Schlauchbooten für einen außergewöhnlichen Protest am atomar betriebenen Flugzeugträger „USS Dwight D. Eisenhower“. Als der Koloss, neunmal so lang wie die Sirius, in der Bucht von Palma de Mallorca ankern wollte, positionierten sich mehrere Schlauchboote direkt unter dem Bug. Mit Wasserkanonen versuchten die US-Militärs die Sirius abzudrängen, die beiden Greenpeace-Aktivisten Felix Van Chinh und Michael Neissl wurden von Deck mit harten Wasserstrahlen regelrecht beschossen. Dennoch schafften es die Aktiven, das Ankermanöver drei Stunden lang hinauszuzögern. Obwohl der befehlshabende Admiral der Eisenhower die Hilfe der spanischen Marine einforderte, griffen die örtlichen Behörden nicht ein. Den Protest begründeten die Greenpeace-Aktiven damit, dass die Nuklearwaffen – die Eisenhower hatte 100 Atombomben an Bord – gegen spanische Vorschriften verstießen. Trotzdem hatten im Vorjahr, 1987, insgesamt 48 Schiffe mit Atomwaffen den Hafen von Palma de Mallorca angelaufen. Die Sirius wurde einen Tag nach der Aktion im Hafen von Ibiza vorübergehend beschlagnahmt, ein Marinesoldat blieb als Aufpasser an Bord.