EU-MERCOSUR

Giftvertrag kippen!

Das Handelsabkommen würde Umwelt und Menschen schaden – Greenpeace fordert Neuverhandlungen

Was haben Limetten mit dem EU-Mercosur-Abkommen zu tun? Ganz einfach: Viele der aus Brasilien importierten Zitrusfrüchte wurden mit Pestiziden aus Europa behandelt, einige davon sind in der EU längst nicht mehr zugelassen – weil sie zu gefährlich sind. Genau auf diesem Weg landen die giftigen Exporte aber wieder auf unseren Tellern und eben auch in Drinks. Greenpeace-Aktive protestierten in Berlin mit einem Cocktailstand und Limetten-Mixgetränken gegen diese Praktiken – und zwar direkt vor dem Bundeswirtschaftsministerium, da der grüne Minister Robert Habeck noch immer an dem umstrittenen Deal festhält. Details zur Greenpeace-Pestiziduntersuchung finden Sie hier

Der geplante Vertrag zwischen der EU und den Mercosur-Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay hätte viele weitere schädliche Folgen. Durch ihn würden Zölle sinken und Importquoten für Fleisch und Pestizide deutlich erhöht werden. Um weiteren Platz für Sojaanbau und Rinderherden zu schaffen, würden noch mehr Regenwälder abgeholzt und Indigene von ihrem Land vertrieben. „Das Abkommen hätte verheerende Folgen für die Bevölkerung, die Umwelt und die Artenvielfalt. Deshalb muss es gestoppt werden“, sagt Greenpeace-Handelsexpertin Lis Cunha.

Das sehen auch die französische Regierung und die Parlamente in Österreich, den Niederlanden und Wallonien so. Um den umstrittenen Vertrag doch noch auf den Weg zu bringen, ersinnt die EU einen technischen Trick: Sie will das Abkommen aufsplitten und so das Vetorecht der EU-Mitgliedsländer aushebeln. Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten wertet diesen Beschleunigungsversuch als „Angriff auf die Demokratie“. Werfen Sie einen Blick in das Gutachten 

Greenpeace fordert einen kompletten Neustart der Verhandlungen sowie neue Maßstäbe: Handels- und Investitionsabkommen sollten grundsätzlich die Grenzen des Planeten Erde respektieren und für eine gerechte, nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen sorgen. Sie sollten dem Gemeinwohl dienen, Menschenrechte achten und demokratisch zustande kommen.

Fast 500.000 Menschen setzen sich bis jetzt mit ihrer Unterschrift gegen den Vertrag ein. Helfen auch Sie mit, dieses umwelt- und klimaschädliche Abkommen zu verhindern. Unterzeichnen Sie unsere Petition unter: act.greenpeace.de/eumercosur