MEILENSTEIN
1987

Zurück in die Zukunft

Es ist eine Mission mit weitreichenden Folgen: Anfang 1987 errichtet Greenpeace am Rand einer Bucht des antarktischen Rossmeeres eine eigene Beobachtungsstation, die „World Park Base“. Als unabhängige Beobachter wollen die Greenpeace-Aktivisten den staatlichen Stationen auf die Finger schauen. Denn die Rohstoffe, die unter dem ewigen Eis schlummern, sind heiß begehrt – und noch gibt es kein Abkommen, das die Ausbeutung der Bodenschätze verbietet. Vier Jahre lang überwintern Greenpeace-Teams in der World Park Base (das Foto stammt aus dem Jahr 1989). Sie fordern, einen Weltpark Antarktis zu errichten. Der Kampf hat Erfolg: 1991 unterzeichnen 26 Staaten ein Umweltschutzprotokoll, das den Rohstoffabbau für mindestens ­fünf Jahrzehnte verbietet.

Anfang 2018 kehrt Greenpeace nun zurück in die Antarktis.

Der östliche Teil der Polarregion ist vom Klimawandel bislang verschont geblieben. Hier sind die Eismassen rund 30 Millionen Jahre alt und noch weitgehend intakt, das Weddellmeer ist zudem Heimat von Zigtausenden von Tierarten. Aufgrund des Eises ist die industrielle Fischerei noch nicht weit vorgedrungen. Damit das so bleibt, fordert Greenpeace die Einrichtung des größten Meeresschutz­gebiets der Erde. Über 1,8 Millionen Quadrat­kilometer – fünfmal die Fläche Deutschlands – soll sich das antarktische Schutzgebiet erstrecken.