Ölfirma muss draussen bleiben

watt: Ölfirma muss draussen bleiben

Watt

Mit der „Beluga II“ protestieren Greenpeace-Aktivisten im März 2016 gegen Ölbohrungen im geschützten Wattenmeer

Der Schritt war überfällig und dennoch überraschend: Mitte Juni hatte Shell verkündet, sich nun auch aus der kanadischen Arktis zurückzuziehen. Der Energiekonzern gab sogar seine Lizenzen zur Erkundung von Ölvorkommen in dem Gebiet zurück. Weltweit bejubelten Greenpeacer diesen Schritt, denn neben dem niedrigen Ölpreis haben sicher auch die zahlreichen Protestaktionen im Rahmen der internationalen Greenpeace-Arktiskam­pagne das Unternehmen dazu bewogen. Die kanadische Regierung plant nun, vor der Nordküste des Landes ein 44.500 Quadratkilometer großes Meeresschutzgebiet einzurichten.

Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung ist das Wattenmeer ein Nationalpark und von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt worden“

Jörg Feddern

Die Deutsche Erdöl AG, kurz DEA, sollte sich ein Beispiel nehmen. Seit neun Jahren bemüht sie sich um eine Genehmigung, inmitten des geschützten Wattenmeeres nach Öl zu suchen. Derzeit hat DEA vier Erkundungsbohrstellen vor der deutschen Küste beantragt – sie liegen in Enklaven, die bislang noch vom Unesco-Weltnatur­erbe ausgenommen sind. Ein Ölunfall hätte katastrophale Auswirkungen auf das weltweit einzigartige Ökosystem der südlichen Nordsee. Immer wieder protestieren Greenpeace-Aktivisten gegen das riskante Vorhaben. ”Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung ist das Wattenmeer ein Nationalpark und von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt worden“, sagt Greenpeace-Biologe Jörg Feddern. „DEA sollte das endlich anerkennen und freiwillig auf die Ölbohrungen verzichten.“
Beteiligen Sie sich am Protest und schicken Sie die beiliegende Postkarte an DEA – mit der Aufforderung, Shells Beispiel zu folgen und auf die Bohrungen zu verzichten.