Zukunftskompetenzen fördern

Wir plädieren für eine große Portion Mut, Neues auszuprobieren und Altes, das sich nicht mehr bewährt, über Bord zu werfen. Die Entschlackung der Lehrpläne ist dabei eine vielfach geäußerte Forderung der Praktiker:innen aus Schule, Verwaltung und Wissenschaft.

Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Gestalter:innen von morgen. Vermitteln wir ihnen die Kompetenzen, die sie brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft anzupacken, gute Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Die Gestaltungskompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung bieten dafür ein starkes Gerüst. Hier geht es um Sach- und Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz (Inka Bormann, Gerhard de Haan).

Dafür brauchen wir Weltoffenheit, vorausschauendes Denken und Handeln, die Fähigkeit, Risiken und Gefahren zu erkennen und zu bewerten, gemeinsam zu planen und zu handeln sowie die Fähigkeit, kollektive Entscheidungsprozesse zu gestalten und kreative Lösungswege zu erkennen und auszuprobieren. Es sind Kompetenzen wie diese, die über die Zukunftschancen der Schüler:innen entscheiden.

Das Wissen um die Notwendigkeit von Veränderung ist da. Es mangelt an der bildungspolitischen Bereitschaft, die notwendigen Veränderungen in der Bildungsverwaltung in aller Konsequenz anzugehen – und zwar sowohl in der Bildungsverwaltung als auch bei den rund 7.000 Schulträgern und in den Lehrer:innenzimmern. Immer mehr Stoff, Schulschließungen wegen Corona und Unsicherheit mit der Digitalisierung – die Krise muss als Chance begriffen werden, als gute, genau richtige Zeit für mutige Schulen, gemeinsam mit Lernenden und Eltern neue Wege zu gehen. Alle, die Lernen unter den Bedingungen des digitalen Wandels ernst nehmen und voranbringen wollen, müssen darauf achten, dass das Digitale nicht als buntes Gefäß für gleichbleibende Inhalte verstanden wird (Bob Blume).