Kein „Klimawandel-Kabeljau“

Mai

Fischereifirmen wollen neu erschlossenes Kabeljau-Fanggebiet in der norwegischen Barentssee künftig meiden.

Mit dem Meereispanzer in der Arktis schmilzt auch eine natürliche Schutzbarriere: Fangflotten dringen immer tiefer in das vor kurzem noch unzugängliche, fischreiche Nordpolarmeer vor. So stammen etwa 70 Prozent des atlantischen Kabeljaus, der weltweit in Supermärkten angeboten wird, aus der Barentssee nördlich von Norwegen und Russland. Bisher.

Millionen Unterstützer für den Schutz der Arktis

Seit Jahren setzt sich Greenpeace mit acht Millionen Unterstützern im Rücken für den Schutz der Arktis ein. Im Mai gelingt den Umweltschützern nun ein beispielloser Erfolg: Wichtige Fischereifirmen erklären in einer freiwilligen Selbstverpflichtung, ein neu erschlossenes Kabeljau-Fanggebiet in der norwegischen Barentssee künftig zu meiden.

Freiwilliger Verzicht

Das Gebiet rund um Spitzbergen, um das es geht, ist etwa doppelt so groß wie Frankreich. Und nicht nur Fischer, auch viele Großabnehmer unterzeichnen die Vereinbarung: Der Fast-Food-Riese McDonald’s will keinen Fischburger mehr mit arktischem Kabeljau füllen, auch Iglo sieht sich für seine Schlemmerfilets nach einer Alternative um. Weitere Fischverarbeiter wie Espersen, Bird’s Eye, Findus, Young’s Seafood und Icelandic Seachill sowie die Supermarktkette Tesco schließen sich an. Ungewöhnlich: Mit dem von Greenpeace initiierten Moratorium greifen die Unternehmer einer offiziellen Regelung vor. Die ist nun überfällig! Norwegen muss das Meeresgebiet per Gesetz dauerhaft unter Schutz stellen.