Doch nicht so gesund?

Dezember

Greenpeace zeigt: Lachs und Forelle enthalten bedenkliche Mengen Ethoxyquin.

Zuchtfische wie Lachs und Forelle rangieren ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Deutschen. Insgesamt 1,15 Millionen Tonnen Fisch konsumierten sie im Jahr 2015. Denn Fisch gilt als gesund. Kommt er aus konventioneller Aquakultur, bringt er jedoch Probleme mit sich: Stichproben einer Laboruntersuchung im Auftrag von Greenpeace im Dezember 2016 weisen bedenkliche Mengen Ethoxyquin auf. Für zahlreiche Produkte – von Avocado bis Fleisch – sind gesetzliche Höchstgehalte für diese Chemikalie vorgeschrieben, für Fisch gibt es keine Grenzwerte.

Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack ist bei den Laboruntersuchungen vor Ort.
Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack ist bei den Laboruntersuchungen vor Ort.

„Ethoxyquin ist ein verbotenes Pflanzenschutzmittel und hat nichts in Fisch verloren. Es ist fahrlässig, dass diese Chemikalie in der Umwelt und auf dem Teller von Verbrauchern landet.“

Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace

Ethoxyquin wurde früher als Pflanzenschutzmittel verwendet, genau dafür ist es seit 2011 EU-weit verboten. Nach wie vor wird es jedoch Tierfutter oder Fischmehl beigemischt, um dieses haltbar zu machen. Fischmehl wird in Fischzuchten, sogenannten Aquakulturen, verfüttert. So landet das Ethoxyquin im Speisefisch und schließlich auf unseren Tellern.

Greenpeace fordert als dringenden ersten Schritt die Einführung eines Grenzwerts von Ethoxyquin wie bei Fleisch und mittelfristig ein Verbot der Substanz. Wildfisch ist nicht belastet. Welcher Fisch ökologisch vertretbar ist, zeigt der Greenpeace-Fischratgeber.

„Schon aus Vorsorgegründen sollten wir den Einsatz von Ethoxyquin kontrollieren und regulieren. … Es fehlen ausführliche Daten, um die Wirkung von Ethoxyquin genau einschätzen zu können.“

Toxikologe Prof. Dr. Maser, Uni Kiel